Die Schweizer Digitalbank Neon kooperiert mit dem britischen Unternehmen Transferwise. Dadurch würden für Kunden Überweisungen aus der Schweiz deutlich günstiger, heisst es in einer Mitteilung.
Die Kooperation mit Transferwise erlaube eine strategische Produktinnovation. Durch die Integration der Funktionalitäten des Payment-Anbieters seien neu Überweisungen direkt aus der Neon-App in 20 Währungen und über 40 Länder möglich. Und zwar zu "deutlich günstigeren Konditionen als bei klassischen Bankangeboten", schreibt das Fintech.
Transferwise ist auf den internationalen Zahlungsverkehr spezialisiert. Das Unternehmen mit Sitz in London besitzt laut Mitteilung in verschiedenen Währungsräumen der Welt Konten und umgeht so die klassische Auslandsüberweisung. Bei einer Überweisung von Schweizer Franken nach Indien werde das Geld vom Neon-Konto des hiesigen Nutzers auf das Schweizer Transferwise-Konto eingezahlt und Rupien aus dem indischen Konto von Transferwise an den Empfänger ausbezahlt, erklärt Neon den Vorgang.
Um Transaktionen in der Neon-App darzustellen, holt sich die App die Daten über eine offene API von der Finstar-Plattform der Hypothekarbank Lenzburg. Für die Transfer-Transaktionen sei die Finstar-Plattform um eine Schnittstelle ergänzt worden. "Die neue Partnerschaft zeigt, welchen Wandel der Schweizer Bankensektor derzeit durchmacht", sagt Marianne Wildi, CEO der Hypothekarbank Lenzburg. "Open-Banking-Netzwerke verschaffen den Kunden transparente und günstige Alternativen zum herkömmlichen Bankgeschäft."
Für Transferwise sei es die erste Kooperation dieser Art in der Schweiz, schreibt Neon. Einem
Bericht von 'finews.ch' zufolge, hat sich bereits abgezeichnet, dass das britische Unternehmen hierzulande auf der Suche nach einem Partner ist. Denn im Mai wurde bekannt, dass das Unicorn einen Ableger in der Schweiz aufbaut. Mit Neon und der Hypothekarbank Lenzburg werde in der Schweiz ein globaler Standard für internationale Geldtransfers etabliert, so Kristo Käärmann, CEO und Mitgründer von Transferwise, in der Mitteilung.
Mittlerweile tummeln sich mehrere Neo-Banken auf dem Schweizer Markt, die nicht nur den etablierten Finanzhäusern, sondern sich wohl auch gegenseitig die Kunden streitig machen. Die Bank Cler lancierte im Jahr 2018 die
"Smartphone Bank" Zak, das deutsche Fintech N26 trat 2019 in den Schweizer Markt ein und
im Sommer will Yapeal starten. Die grösste in der Schweiz tätige Digitalbank bleibt Revolut, obwohl das Unternehmen zuletzt wegen der Erhöhung von Gebühren Schlagzeilen machte.