Swatch wurde Opfer eines Cyber-Angriffs

29. September 2020 um 15:29
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Einige IT-Systeme sind nach wie vor down, bestätigt der Konzern auf Nachfragen.

Der Uhrenhersteller Swatch ist am 26./27.9. Hackern zum Opfer gefallen. Einige Aktivitäten sind nach wie vor von diesem Angriff betroffen, erklärte das Bieler Unternehmen auf Anfrage der Nachrichtenagentur 'AWP'. Swatch will nun Klage gegen Unbekannt einreichen.
Swatch habe "klare Anzeichen für einen sich entwickelnden Cyber-Angriff" festgestellt, heisst es in einer schriftlichen Erklärung des Uhrenkonzerns. Aus Sicherheitsgründen seien einige IT-Systeme präventiv abgeschaltet worden, mit entsprechenden Auswirkungen auf "bestimmte Aktivitäten".
Die Swatch Group habe den Angriff analysiert und sofort alle geeigneten Massnahmen ergriffen sowie die notwendigen Korrekturen umgesetzt, betonte Swatch. Eine Rückkehr zur Normalität werde "so schnell wie möglich" erwartet.
Die Gruppe gab weder an, welche Aktivitäten von der Abschaltung betroffen sind, noch um welche Angriffsform es sich handelt oder wie gross das Ausmass des Angriffs ist. Es ist also offen, ob die Eindringlinge erfolgreich waren.
Es fehlen aktuell auch Swatch-Angaben, ob beispielsweise Melani informiert wurde, wie es in anderen Länder Pflicht wäre.
Die Schweiz kennt bis anhin keine Meldepflicht für Cybervorfälle, aber prüft eine solche. Ende 2020 sollen dem Bundesrat Ergebnisse vorliegen.
Grundsätzlich hatte es bis anhin als Antwort auf eine Interpellation geheissen: "Der Bundesrat teilt die Auffassung, wonach eine Meldepflicht für Cyberangriffe aller Art die Sensibilität für die Risiken erhöhen und damit den Schutz der Schweiz vor Cyberrisiken stärken kann."

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