Als Vergeltung für einen Moskau zugeschriebenen Hackerangriff und Einmischung in die US-Wahlen weisen die USA 10 russische Diplomaten aus und verhängen neue Sanktionen. Unter den Diplomaten der Vertretung in Washington seien auch 5 Mitarbeitende russischer Geheimdienste, erklärte das Weisse Haus. Zudem wird US-Banken und Finanzunternehmen der Handel mit russischen Staatsschulden verboten, die ab Mitte Juni ausgestellt werden.
Das Weisse Haus erklärte, die USA machten nun offiziell den russischen Auslandsgeheimdienst SVR - "auch bekannt als APT 29, Cozy Bear und The Dukes" - für den Hackerangriff via Solarwinds Orion verantwortlich. Der Cyber-Angriff habe Russland die Möglichkeit gegeben, in weltweit mehr als 16'000 IT-Systeme einzudringen, um die Solarwinds-Kunden auszuspionieren oder zu stören.
"Die US-Geheimdienste haben hohes Vertrauen in ihre Einschätzung der Verantwortlichen", heisst es in der Mitteilung des Finanzministeriums. Die russische Regierung bestreitet alle Vorwürfe.
6 russische Technologiefirmen, die Moskaus Geheimdienste unterstützen, werden ebenfalls mit Sanktionen belegt. Zudem würden 32 Personen und Organisationen sanktioniert, die auf Moskaus Geheiss versucht hätten, die US-Wahlen zu beeinflussen, teilte das Weisse Haus mit. 8 weitere Personen oder Firmen würden in Absprache mit US-Verbündeten wegen Russlands anhaltender Besetzung der Krim mit Sanktionen belegt.
US-Präsident Joe Bidens Nationaler Sicherheitsberater Jake Sullivan hatte unmittelbar zuvor im Gespräch mit dem TV-Sender 'CNN' erklärt, es gehe darum, "eine bedeutende und glaubwürdige Antwort zu liefern, aber nicht, die Situation eskalieren zu lassen".
Die Nato und die EU stellen sich hinter neue US-Sanktionen gegen Russland.