Für die Tech-Branche ist Künstliche Intelligenz eine der grossen Zukunftstechnologien. Dies belegt etwa das Milliardeninvestment von Microsoft in OpenAI. Wie viel Geld in den vergangenen Jahren in KI-Technologie investiert wurden, zeigen Zahlen von Crunchbase, Netbase und S&P, die die Plattform Writerbuddy zusammengetragen hat.
2015 wurden demnach weltweit 12,75 Milliarden US-Dollar in KI-Technologien investiert, 2021 waren es bereits über 93 Milliarden Dollar. Allein zwischen 2019 und 2021 haben sich die Investitionen nahezu verdoppelt. Dieser Trend werde so bald nicht nachlassen, heisst es im Blogbeitrag.
Das bestfinanzierte KI-Unternehmen ist OpenAI, Entwickler von ChatGPT. Seit seiner Gründung flossen 11 Milliarden US-Dollar an Kapital in das Unternehmen. Ein Grossteil des Geldes stammt von Microsoft.
An der Finanzierung gemessen auf Platz 2 liegt Anthropic, ein von ehemaligen OpenAI-Mitarbeitenden gegründetes Unternehmen. In 3 Finanzierungsrunden sammelte es 1 Milliarde Dollar ein. Kapital in der Höhe von dreistelligen Millionenbeträgen ging unter anderem auch an Scale AI, Anyscale oder Inflection AI.
Investments in KI-Unternehmen von 2015 bis 2021 (in Milliarden Dollar). Quelle: writerbuddy.ai
Man täte ihnen wohl unrecht, wenn man die KI-Technologien von OpenAI, Google und Co. als blossen Hype bezeichnen würde. Es kann davon ausgegangen werden, dass Investoren auch im laufenden Jahr mehr Geld in KI-Startups stecken werden, heisst es im Blogbeitrag von Writerbuddy.
Auf der Spitze des Hypes?
Mittlerweile aber seien viele der KI-Unternehmen überbewertet, merkt ein Analyst
in der 'Financial Times' an (Paywall). Viele Risikokapitalgeber seien deshalb vorsichtig geworden. Dies liege einerseits an der enorm hohen Bewertung und andererseits daran, dass die Firmen sehr viel Geld für den Aufbau ihrer Systeme sowie den Betrieb benötigen.
Es dauerte lediglich zwei Monate, bis ChatGPT 100 Millionen aktive Nutzer erreichte – ein Rekordwert. Lässt sich der aktuelle KI-Boom mit früheren Trends wie dem Krypto-Hype oder dem Metaverse vergleichen?
Die Facebook-Mutter wollte mit der Einführung des Metaverse "das nächste Kapitel des Internets" einläuten. Bis es so weit ist, könnten aber noch einige Jahre ins Land ziehen. Die Frage, ob sich die Investitionen lohnen, bleibt offen. Frühere Berichte gingen davon aus, dass Meta
über 70 Milliarden Dollar für die Entwicklung des Metaverse aufbringen müsse.
"Manchmal bewegt sich die Bubble von einem Ort zum anderen, das Geld muss irgendwo hin", sagte ein Risikokapitalgeber, der viel auf Kryptowährungen gesetzt hat, zur 'Financial Times'. Eines sei sicher, heisst es bei 'CNBC', das Silicon Valley brauche sein "Next Big Thing".
Grösser als die Wirtschaftsleistung von China und Indien
Wie aus den Marktzahlen weiter hervorgeht, ist keiner der KI-Überflieger ein europäisches Unternehmen. Die USA dominieren mit 80% der bestfinanzierten Startups das Feld. Dies könnte sich wirtschaftlich nachteilig auf Europa auswirken.
Denn Analysten der Bank of America gehen davon aus, dass die KI-Branche bis 2026 rund 900 Milliarden Dollar schwer sein wird. Der Unternehmensberater PwC geht noch einen Schritt weiter und erklärte, dass "KI im Jahr 2030 bis zu 15,7 Billionen Dollar zur Weltwirtschaft beitragen könnte, mehr als die derzeitige Wirtschaftsleistung Chinas und Indiens zusammen", sagt ein Analyst zu
'Business Insider'.