Diverse Kantone wollen KI in der Verwaltung

2. April 2025 um 10:58
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Foto: Kanton Zug

Die Behörden des Kantons Zug und mehrere Ostschweizer Kantone möchten KI einsetzen. Dazu sollen gesetzliche Grundlagen geschaffen und Anwendungen evaluiert werden.

Künstliche Intelligenz kann Verwaltungsabläufe beschleunigen und verbessern. Diverse Politiker des Kantons Zug sowie mehrere Behördenverantwortliche von Ostschweizer Kantonen und des Fürstentums Liechtenstein sind sich einig, dass das Potenzial der KI im Verwaltungsumfeld noch nicht ausgeschöpft ist. Sie wählen aber zwei unterschiedliche Herangehensweisen, um Nutzen und Risiken zu ermitteln.
In einem Postulat verlangen fünf Zuger Kantons- und Stadträte die Schaffung gesetzlicher Grundlagen für eine rasche und sichere Implementierung von KI-Anwendungen bei Behörden. Ihr Fokus liegt dabei auf dem Datenschutz und der Informationssicherheit von Personendaten. Gleichzeitig möchten sie die Transparenz über die Datenlokalisation sicherstellen und mögliche Abhängigkeiten von meist ausländischen Technologie-Providern verhindern.
Zur Begründung ihres Postulats schreiben die Politiker, dass die Verarbeitung von besonders schützenswerten Personendaten durch KI-Modellen in Zukunft "vermutlich" zunehmen werde. Dies solle aber auf sichere und transparente Art und Weise geschehen. Die Postulierenden verwehren sich dagegen, den Einsatz der Technologie hemmen zu wollen. Vielmehr sei der verantwortungsvolle Umgang mit KI "unabdingbar" für die Akzeptanz von KI-basierten Entscheidungen und die Nachvollziehbarkeit durch die betroffenen Personen.

Studie zu KI in der Verwaltung

Auch mehrere Ostschweizer Kantone sind sich einig, dass KI in der Verwaltung eingesetzt werden soll. Uneinigkeit besteht jedoch darin, in welchen Bereichen KI die Behörden effizienter machen oder Dienstleistungen für Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen verbessern kann, wie es in einer gemeinsamen Mitteilung heisst.
Um den potenziellen Mehrwert von KI in den Amtsstuben zu ermitteln, haben die Kantone Appenzell Ausserrhoden, Appenzell Innerrhoden, Graubünden, St. Gallen und Thurgau sowie das Fürstentum Liechtenstein eine Studie in Auftrag gegeben. Zusammen mit einem Beratungsunternehmen soll in den kommenden Monaten zunächst eine Übersicht möglicher KI-Anwendungen in den Verwaltungen erstellt werden. Anschliessend werden die Beispiele nach Kriterien wie Machbarkeit und Risiken bewertet, wie es weiter heisst.
Das Ziel der Studie sei es, verantwortungsbewusst nutzbare und dem Gemeinwohl dienliche KI-Lösungen vertieft zu prüfen. Anhand der Ergebnisse sollen dann gemäss Mitteilung die Verwaltungsprozesse weiterentwickelt und Dienstleistungen zugunsten der Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen verbessert werden.

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