E-Justizakte: Österreichische Lösung wird "eingeschweizert"

28. Februar 2024 um 08:20
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Bald ein Bild aus der Vergangenheit? Illustration: Erstellt durch inside-it.ch mit Dall-E / GPT-4

Für die digitale Aktenbearbeitung und -verwaltung übernimmt die Schweiz die staatliche Lösung des Nachbarlandes.

Statt selbst eine Applikation für die revisionssichere Verwaltung der Akten, die Bearbeitung von PDF-Dokumenten und Aktenstücken bis hin zum Aufgabenmanagement zu entwickeln, haben sich die Leitungsorgane des Projekts Justitia 4.0 für die Übernahme der staatlichen Lösung Österreichs entschieden. Das bestätigt Jézael Fritsche, die Kommunikationsverantwortliche des Projekts, gegenüber inside-it.ch.
Der Entscheid sei getroffen worden, nachdem "wir eine Machbarkeitsstudie mit drei verschiedenen Kantonen erfolgreich durchgeführt hatten", erläutert Fritsche. Wie 'SRF'-Gerichtkorrespondentin Sibilla Bondolfi in der Sendung Echo der Zeit erklärte, würden "österreichische Entwicklerinnen und Entwickler in der Schweiz den Code hiesigen Bedürfnissen anzupassen". Dabei sollen diese keinen Einblick in Schweizer Gerichtsfälle erhalten. Ausserdem habe die Schweiz das Recht, den Code "selbständig nutzen und weiterentwickeln zu können".
Bei der eingekauften Lösung handelt sich um den "digitalen Justizarbeitsplatz Österreich (DJAP)", der helvetisiert wird und als Justizakte-Applikation (JAA) dafür sorgen soll, dass die Papierakte künftig obsolet wird. "Alles, was heute mit einer Papierakte möglich ist, soll auch in Zukunft mit der E-Akte gemacht werden können", heisst es auf der Website des Projekts. Aktuell laufen Tests und Pilotierungen, die schrittweise Einführung ist ab Mitte 2025 geplant.

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