Erster Flughafen der Welt forciert Gesichts­erkennung

26. August 2024 um 13:02
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Foto: Unsplash+

Der Internationale Flughafen der Vereinigten Arabischen Emirate will flächendeckend auf biometrische Verfahren setzen, um Personen zu authentifizieren.

Der Internationale Flughafen Abu Dhabi Zayed will ein "Smart-Travel"-System einführen. Das Projekt zielt darauf ab, physische Bordkarten und andere Reisedokumente überflüssig zu machen. Stattdessen sollen biometrische Authentifizierungstechnologien zum Einsatz kommen, wie verschiedene Medien berichten.
Laut den Berichten soll das neue System bereits ab 2025 zum Einsatz kommen. Damit sei Zayed der erste Flughafen weltweit, der ein solches System breit einsetzt. Die Idee der Gesichtserkennung im Passagier-Kontakt sei zwar nicht neu, aber mit seiner 2025-Deadline presche der Zayed-Flughafen voran, kommentiert das Branchenmagazin 'Areoxplorer'.
Das Smart-Travel-Projekt wird demnach in Partnerschaft mit der Regierung abgewickelt. Die Bundesbehörde für Identität, Staatsbürgerschaft, Zoll und Hafensicherheit der Vereinigten Arabischen Emirate werde die dafür nötige Datenbank verwalten, heisst es.

Weitere Airlines nutzen Facial Recognition

Die biometrische Authentifizierung von Fluggästen wird an verschiedenen Flughäfen mit dem Ziel getestet, die Effizienz zu steigern. Beispielsweise ist es für Vielflieger in Los Angeles möglich, sich auf diesem Wege zu identifizieren. In Mailand wird eine Software namens Faceboarding an zwei Flughäfen versuchsweise eingesetzt. Auch die Swiss-Mutter Star Alliance hat ein entsprechendes System angekündigt. Die in "Star Alliance Biometrics" verwendete Lösung zur Identifizierung basiert auf der Facial-Recognition-Technologie der japanischen NEC Corporation. Für Lufthansa- und Austrian-Kunden steht sie unter anderem in Frankfurt, München und Wien zur Verfügung.
Die Technologie, die künftig am Flughafen Abu Dhabi Zayed genutzt werden soll, kommt laut dem Branchenmagazin 'Areoxplorer' bereits bei einzelnen Airlines beim Boarding zum Einsatz. Laut dem Bericht werde so der Prozess der Ticket- und Reisedokumentüberprüfung von rund 25 Sekunden auf dem herkömmlichen Weg auf etwa sieben Sekunden reduziert. Neben dem Flughafen Zayed will das Mutterhaus das System auch an weiteren Flughäfen einführen.

Knappe Mehrheit findet die Idee gut

Wer zum ersten Mal auf diesem Weg authentifiziert wird, müsse sein Gesicht zunächst scannen lassen. Diese biometrischen Informationen würden für den Boarding-Prozess sowie für spätere Flüge gespeichert, so 'Areoxplorer'. Wie lange die Daten gespeichert werden sollen, geht nicht aus den Berichten hervor.
Eine von 'CNBC' zitierte Umfrage in den USA zeigt, dass gut die Hälfte von an Flughäfen befragten Personen (53%) die biometrische Authentifizierung eine gute Idee findet. Weitere 12% finden die Idee zwar gut, äusserten aber Datenschutzbedenken. Sorge bestehe etwa, dass die Daten auch für die Verfolgung der Bewegungen von Reisenden im gesamten Flughafen oder gar zur Strafverfolgung ausserhalb des Flughafens verwendet werden könnten.

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