Die Europäische Kommission nimmt sich dem Markt für generative KI sowie für virtuelle Welten an. Dazu habe sie Anfragen an mehrere grosse digitale Akteure gerichtet, teilt sie mit. Ziel sei es herauszufinden, wie das Wettbewerbsrecht dazu beitragen könnte, dass dieser neue Bereich wettbewerbsfähig bleibt.
Darüber hinaus prüft die Europäische Kommission einige der Vereinbarungen, die zwischen grossen digitalen Marktteilnehmern und Entwicklern und Anbietern generativer KI geschlossen wurden. Sie will wissen, ob gewisse Partnerschaften die Marktdynamik beeinflussen. Dazu gehört auch die Beziehung zwischen Microsoft und OpenAI.
Hat das Microsoft-Investment in OpenAI kartellrechtliche Relevanz?
Microsoft hat rund 13 Milliarden Dollar in OpenAI investiert. Welche Bedeutung der ChatGPT-Hersteller für die Redmonder hat, wurde deutlich, als im November CEO Sam Altman vom
OpenAI-Vorstand entlassen wurde. Dieser hätte, wäre er nicht zum KI-Unternehmen zurückgekehrt, eine neue Rolle bei Microsoft erhalten.
Die EU-Kommission will überprüfen, ob das Investment von Microsoft in OpenAI im Rahmen der EU-Fusionskontrollverordnung überprüfbar ist. Sollte die Kommission zum Schluss kommen, dass eine solche Überprüfung erforderlich ist, könnte eine förmliche Untersuchung eingeleitet werden.
Bereits im Dezember wurde bekannt, dass sich die britische Wettbewerbsbehörde (CMA) ebenfalls für die Partnerschaft von Microsoft mit OpenAI interessiert. Auch sie hat Interessierte eingeladen, sich dazu zu äussern.
Disruptive Technologien und stark wachsende Märkte
Generative KI und virtuelle Welten seien disruptive Technologien mit grossem Potenzial, schreibt die EU-Kommission zum Hintergrund. In der EU sind gemäss Schätzungen 2023 über 7,2 Milliarden Euro an Risikokapital in den KI-Bereich geflossen. Der Markt für virtuelle Welten mit Technologien wie 3D und Extended Reality sei in Europa auf über 11 Milliarden Euro angewachsen, heisst es von der EU-Kommission weiter.
Die EU erwartet, dass beide Bereiche weiterhin stark wachsen werden. Die Technologien dürften einen grossen Einfluss auf die Art und Weise haben, wie Unternehmen sich im Wettbewerb gegenüberstehen, heisst es weiter. "Es ist von grundlegender Bedeutung, dass diese neuen Märkte wettbewerbsfähig bleiben und dass dem Wachstum der Unternehmen und der Bereitstellung der besten und innovativsten Produkte für die Verbraucher nichts im Wege steht", so die für Wettbewerbspolitik zuständige EU-Kommissarin Margrethe Vestager.