Evernote schlüpft bei italienischem App-Entwickler unter

17. November 2022 um 10:41
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Foto: Atwena Goodman / Unsplash, bearbeitet.

Bending Spoons kauft die Notiz-App, deren Attraktivität gesteigert und Funktionsumfang ausgebaut werden soll.

Evernote teilt mit, eine Kaufvereinbarung mit Bending Spoons geschlossen zu haben. Der zufolge werde der italienische App-Entwickler Evernote kaufen. Erwartet wird, dass die Transaktion Anfang 2023 abgeschlossen wird.
Zu den finanziellen Details des Deals machen die Firmen keine Angaben. Evernote war bislang in Privatbesitz.
In den vergangenen Jahren habe man einen neuen Weg eingeschlagen und die App neu gestaltet, um den Nutzen zu erweitern, schreibt Evernote-CEO Ian Small in einem Blogbeitrag. Die Entscheidung sei nun der nächste logische Schritt, denn mit Bending Spoons könne man diese Entwicklung beschleunigen. Das Unternehmen verfüge über "starke Finanzen" und die nötigen Ressourcen, um Evernote voranzutreiben, so Small.
Evernote war 2008 einer der ersten Anbieter von Cloud-synchronisierten Notiz-Apps auf dem Markt. Ab 2015 häuften sich Berichte über finanzielle Probleme, später folgten Entlassungen und auch der Europasitz in Zürich wurde aufgelöst. Sein Bezahlmodell konnte der Anbieter nie breit etablieren. Gleichzeitig sank die Nutzerzufriedenheit mit der Gratis-Version. Beispielsweise limitierte Evernote für diese die Grösse der Notizen sowie die Anzahl der Geräte, auf der Inhalte synchronisiert werden können, auf nurmehr zwei.
Zum 10-jährigen Bestehen 2018 meldete Evernote, rund 225 Millionen registrierte Nutzer. Mittlerweile ist die App bei iOS aus der Liste der 100 beliebtesten Produktivitätsapps geflogen. In der aktuellen Mitteilung von Bending Spoons ist von "Millionen von zahlenden Evernote-Kunden" die Rede.
Bending Spoons hat eine Reihe von Mobile Apps im Angebot, die laut eigenen Angaben jeden Monat fast 100 Millionen Nutzer zählen. Dazu gehören Video- und Fotobearbeitungs-Apps sowie Workout- und Yoga-Apps. Bending Spoons wurde ausserdem von der italienischen Regierung mit der Entwicklung der Covid-19-Tracing-App beauftragt.

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