Das IT-System Sirius der Finanzmarktaufsicht (Finma) basiert auf den Standardprodukten Microsoft Dynamics und Sharepoint, die beide On-Premises betrieben werden. Ebenso dazugehört ein Dokumentenverwaltungssystem und eine losgelöste Sharepoint-Umgebung für interne Projekte.
Sirius ist seit 2013 im Einsatz und wird seither vom Zürcher IT-Dienstleister Isolutions betrieben und weiterentwickelt. Der Vertrag mit dem Zürcher IT-Dienstleister wurde 2018
für 18,2 Millionen Franken um viereinhalb Jahre verlängert und konnte laut der Ausschreibungsplattform Simap um weitere drei Jahre verlängert werden.
Sirius wird neu ausgerichtet
Nun wurde für die Laufzeit 2025 bis 2030 erneut ausgeschrieben. Auf Anfrage sagte ein Finma-Sprecher, dass der aktuelle Vertrag mit Isolutions noch bis Ende 2025 laufe. Die ehemals feste Vertragsdauer lief von 2018 bis 2022 und wurde um drei Jahre verlängert. Weil es sich bei Sirius um eine Kernapplikation handle, "muss mit dem entsprechenden Vorlauf eine Anbieterin gesucht werden, damit der Betrieb aufrechterhalten werden kann", so der Sprecher.
Jedenfalls ist es das Ziel der Finma, Sirius neu auszurichten, wie es im Pflichtenheft zur Ausschreibung heisst. Im Wesentlichen geht es darum, Programmcode aus CRM und Sharepoint auszulagern, "um die Cloud- und Releasefähigkeit zu gewährleisten". Der gesuchte Anbieter ist für Konzeption und Umsetzung dieses Vorhabens verantwortlich. Zudem übernimmt dieser die Anbindung an bisherige Umsysteme, Migrationen und Schulungen. Ausserdem soll aus der bisher zweistufigen Umgebung mit Qualitätssicherung und Produktivumgebung eine neu vierstufige werden: Genannt sind im Pflichtenheft Entwicklung, Testing, Qualitätssicherung und Produktion.
Subunternehmer vorgeschrieben
An Dynamics und Sharepoint hält die Finma fest, ebenso an am Dokumentenverwaltungssystem Docugate. Dieses wird "ausschliesslich vom Hersteller Leuchter IT Solutions gewartet, supportet und weiterentwickelt", so das Pflichtenheft. Diese Firma ist demnach als Hersteller und Lieferant als "Subunternehmer vorgegeben und muss durch den Generalunternehmer als Vertragspartner akzeptiert" werden. Der gesuchte IT-Dienstleister darf überdies zwei weitere Subunternehmer hinzuziehen.
Der Vertragsabschluss ist für Dezember 2024 vorgesehen, gestartet werden soll die Zusammenarbeit per Anfang Jahr. Für das Transformationsprojekt rechnet die Finma mit einer Durchlaufzeit von 22 Monaten. Die Detailplanung werde zusammen mit der Anbieterin erarbeitet.