Das Handelsgericht Nanterre hat dem beschleunigten Schutzplan von Atos zugestimmt. Damit sei ein "entscheidender neuer Schritt" zum Abschluss der finanziellen Umstrukturierung getan, teilte der französische Konzern mit.
Der Plan von Atos sieht die Umwandlung von Schulden in Höhe von 2,9 Milliarden Euro in Eigenkapital sowie die Aufnahme von neuen Schulden in Höhe von 1,5 bis 1,675 Milliarden Euro als Teil eines Transaktionspakets vor. Dieses soll jetzt bis Januar 2025 umgesetzt werden, sofern gegen das Urteil zur Genehmigung des Plans keine aufschiebende Berufung eingelegt wird.
"Dieser wichtige Schritt garantiert die Kontinuität der Aktivitäten von Atos im besten Interesse unserer Mitarbeitenden und Kunden und ermöglicht es uns, die Gruppe zuversichtlich in ein neues Kapitel ihrer Geschichte zu führen", so der Verwaltungsratsvorsitzende Philippe Salle. Er wird per 1. Februar auch neuer CEO des Konzerns. Damit erhält Atos
den siebten neuen Chef innerhalb der letzten drei Jahre.
Das gebeutelte Unternehmen gab auch seine neuesten Quartalszahlen bekannt. Im dritten Quartal 2024 ging der Umsatz um 4,4% auf 2,30 Milliarden Euro zurück. Atos erhofft sich aber eine Besserung. "Ich erwarte in den kommenden Monaten eine stärkere Geschäftstätigkeit und die voraussichtliche Rückkehr mehrjähriger strategischer Verträge mit bestehenden Kunden", sagte der scheidende CEO Jean-Pierre Mustier in der Mitteilung. Er habe "eine positive Veränderung in der Wahrnehmung unserer Kunden" festgestellt. Diese hätten die Umstrukturierung zur Kenntnis genommen und würden wieder eine "normalere Zusammenarbeit" mit Atos anstreben.