Wie der 'Zürcher Unterländer' berichtet, hat die Gemeinde Glattfelden damit begonnen, SwissGPT zur Erledigung von Routinearbeiten im Behördenalltag zu benützen. Der Kickoff sei am 16. April erfolgt, im Vorfeld gab es eine sechsmonatige Testphase.
Das Sprachmodell SwissGPT
wurde von AlpineAI entwickelt und soll eine Schweizer Alternative zu ChatGPT und anderen generativen KI-Tools darstellen. Der grosse Unterschied: Bei SwissGPT bleiben alle Daten in der Schweiz. "Diese Daten verlassen die Schweizer Grenzen nicht und sind absolut gesichert", erklärte der AlpineAI-Mitgründer und CEO Pascal Kaufmann, der persönlich ins Projekt involviert war, der Regionalzeitung. "Die gesamte Informatik ist im regionalen Informatikzentrum (RIZ) ausgelagert, welches Tausende von Behördenarbeitsplätzen schweizweit verwaltet." Zudem hätten nur Pilotnutzer unter den Gemeindemitarbeitenden Datenzugriff.
Arbeiten, die früher Stunden dauerten, könnten nun innert weniger Minuten erledigt werden, so Kaufmann weiter. Konkret gehe es beispielsweise um die Zusammenfassung von Dokumenten, die Prüfung von Baugesuchen, die Beantwortung von E-Mails oder Übersetzungen.
Kosten ein Bruchteil eines normalen Gehalts
Laut dem
'Zürcher Unterländer' (Paywall) hatte eine 1. August-Rede von Kaufmann den Gemeindepräsidenten Marco Dindo dazu inspiriert, das Projekt zu initiieren. Zu den Kosten wollte sich Dindo nicht konkret äussern, aber er sagte doch, dass sie nur den Bruchteil eines normalen Gehalts für einen Mitarbeitenden betragen. Trotz der Arbeitszeitersparnis durch SwissGPT wolle man aber keine Arbeitsplätze wegrationalisieren. Das Personal solle stattdessen mehr Zeit haben, um mit Menschen zu interagieren und sich um die Bedürfnisse der Einwohnerinnen und Einwohner zu kümmern.
Möglicherweise wird Glattfelden als Pionier nicht lange allein bleiben. Das Interesse von anderen Gemeinden ist laut Dindo gross. "Bei unserem Gemeindeschreiber laufen die Telefone heiss", wird er vom 'Unterländer' zitiert.