

HP Schweiz: "Poly öffnet uns neue Möglichkeiten"
8. Februar 2023 um 15:28Die Poly-Integration sei eines der Highlights in seiner neuen Rolle gewesen, sagte Schweiz-Chef Peter Zanoni vor Medien. Gemeinsam mit Channel-Chef Christian Rizzo lieferte er einen Einblick in die HP-Pläne.
Vergangenen Sommer hat HP die 3,3 Milliarden Dollar schwere Übernahme von Poly abgeschlossen. Mit dem Zukauf baut der Drucker- und PC-Hersteller sein Portfolio im Peripherie-Bereich aus. Ein Segment, von dem sich HP deutliches Wachstum verspricht. Derzeit arbeitet der Konzern an der Integration des Poly-Partnerprogramms, wofür man sich aber etwas Zeit lasse. Finalisiert werde dies auf den Start des nächsten Fiskaljahrs, das im November 2023 beginnt, wie Christian Rizzo, Country Manager Channel, vor Medienvertretern erklärt. Relativ einfach möglich sei es aber für die Channel-Partner, sich für das jeweilige andere Programm zu registrieren. Gerade bei den grösseren Poly-Partnern sei das Interesse am HP-Portfolio stark, fügt Rizzo an. Dies dürfe aber auch nicht überraschen, schliesslich ist das Workplace-Thema für den Channel relevant.
Ziel sei, die Poly-Geräte auch in Bundles mit HP-Hardware zu vertreiben, erklärte Giangi Galeazzi, der ab 2015 beim Unternehmen tätig war und nun bei HP als Partner Business Manager für den Poly-Vertrieb in der Schweiz und in Österreich zuständig ist. In den HP-Büros im Glattzentrum gab er einen kurzen Einblick in das Portfolio. Dabei betonte er die Plattform-Offenheit der Hardware. Speaker und Webcams seien beispielsweise mit Teams oder Zoom verwendbar, die USB-Geräte seien sowieso Plug-and-Play. Eine Stärke, die noch aus der Polycom-Vergangenheit stammt, sei das "Acoustic Fencing": Audio, das nicht vom Sprecher, sondern von links oder rechts aus dem Raum kommt, werde nicht übertragen. Dies trage auch zur Sicherheit, respektive zum Datenschutz bei, da beispielsweise Gespräche von einem Tischnachbar nicht hörbar seien.
Keine "Baustellen" für den neuen Country-Manager
Die Integration von Poly sei eines seiner Highlights in den ersten knapp 100 Tagen im Amt gewesen, sagte Peter Zanoni, der am 7. November 2022 Adrian Müller als Managing Director Schweiz ablöste. "Baustellen" sehe er keine, so Zanoni auf die entsprechende Frage, aber natürlich gebe es Herausforderungen, gerade mit Blick auf die wirtschaftlichen Unsicherheiten. HP sei in der Schweiz gut etabliert. Dieses Momentum gelte es auszunutzen und die Position zu verteidigen. Ein Fokus für ihn sei, das erweiterte Peripherie-Portfolio zu etablieren. Ähnliches gelte für Services, für die man mit der Kombination von Printing, Computing und Peripherie viel Potenzial sehe, gerade auch über den Channel. Eine wichtige Message sei aber klar die Kontinuität, auch wenn es eine Veränderung in der Geschäftsleitung gegeben habe, fügt Zanoni im Gespräch an.
Neues Partnerprogramm ist etabliert
Kontinuität gilt auch beim Partnerprogramm, wie im Glattzentrum weiter zu erfahren war. HP hat mit Amplify vor rund zwei Jahren ein neues Partnerprogramm eingeführt. Zu Beginn habe das damit einhergehende Data Sharing zwar zu Diskussionen geführt, aber mittlerweile seien 98% der Partner Teil des neuen Programms, führte der Channel-Chef aus.
Christian Rizzo, Country Manager Channel, HP Switzerland.
Mit Amplify liefern die Partner gewisse Daten an HP, die wiederum vom Hersteller aufbereitet werden. Diese Insights würden mit zusätzlichen Marktdaten angereichert und den Partnern verfügbar gemacht werden. Vom Channel werde das "noch nicht extrem genutzt", wie Rizzo sagte. Allerdings seien die Partner auch nahe am Endkunden und wüssten, welche Bedürfnisse diese haben. Amplify bleibe bestehen, so der Channel-Chef, aber man arbeite an ein paar Verbesserungen. Beispielsweise versuche HP den Aufwand für den Channel im Zusammenhang mit der Datenlieferung zu reduzieren. Prozesse, etwa im Zusammenhang mit Marketing-Funds, sollen beschleunigt werden.
Ein Highlight für ihn sei die Einführung von Amplify Impact gewesen, fügte Rizzo an. Das Programm deckt Aspekte wie kohlenstoffarme Kreislaufwirtschaft sowie nachhaltige Technologie ab. Es meint Nachhaltigkeit, aber auch im Sinne von Inklusion und Chancengleichheit. Amplify-Partner erhielten im Rahmen des Impact-Programms Zugriff auf zusätzliche Ressourcen wie Schulungen und Tools. Eine Reihe von Schweizer Partner hätten sich dem Impact-Programm angeschlossen, von den grossen Partnern sei die Mehrheit dabei. Ziel sei es natürlich, 100% der Partner dafür zu gewinnen, aber er sei sehr zufrieden mit den Fortschritten.
Bessere Verfügbarkeiten, Wachstum erwartet
Wie die HP-Manager weiter ausführen, habe sich mittlerweile auch die Verfügbarkeit wieder verbessert. Man habe jetzt wieder Lieferfristen, die mit jenen von vor der Pandemie vergleichbar seien. Im Printing-Bereich, und insbesondere bei Inkjet-Geräten, war die Verfügbarkeit teilweise schlecht. Nun könne man wieder ein vollumfängliches Portfolio anbieten, so Rizzo. Gemeinsam mit den eben lancierten A3-Printern und der geplanten neuen A4-Serie Serie erhofft sich HP in diesem Bereich deshalb deutliches Wachstum.
Anders als das Printing hat sich während der Pandemie der PC-Bereich entwickelt. Nach einem sehr starken Anstieg hat die Nachfrage deutlich nachgelassen. Allerdings, so Zanoni, sei die installierte Basis grösser geworden: Die in der Pandemie eingekauften Geräte müssten irgendwann ersetzt werden, spätestens 2024, wie er sagt. Aber auf für 2023 gibt sich der neue Country Manager optimistisch. Mit Poly würden sich definitiv neue Möglichkeiten erschliessen.
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