Abgängerinnen und Abgänger einer ICT-Lehre sind zufrieden mit ihrer Wahl. Dies zeigt die aktuelle Ausgabe der ICT-Lehrabgänger-Befragung, die regelmässig von ICT-Berufsbildung durchgeführt wird.
Demnach schliessen dieses Jahr gut 2700 Personen eine ICT-Lehre ab. Ein knappes Viertel davon hat sich an der repräsentativen Umfrage beteiligt.
90% gaben in der Befragung an, dass sie sich in ihrem Lehr- oder Praktikumsbetrieb wohlfühlen. Auch das Arbeitsklima wird mit grosser Mehrheit als gut bis sehr gut bezeichnet. Positiv hervorgehoben werden von den Jugendlichen die Vielseitigkeit der Arbeit, die wachsende Bedeutung der ICT-Berufe und die vielen Möglichkeiten für Weiterbildungen. Auch die Verdienstmöglichkeiten und Beschäftigungsaussichten werden positiv beurteilt.
Wie geht es weiter?
Das Thema Weiterbildung bleibt bei den Absolventen hoch im Kurs: Zwei Drittel wollen sich in den nächsten 2 bis 3 Jahren weiterbilden. Im Fokus stehen die Höheren Fachschulen und Fachhochschulen. 15% gaben an, bereits in den nächsten 12 Monaten eine zusätzliche Ausbildung absolvieren zu wollen.
37% der Lehrabgänger und -abgängerinnen haben gemäss der Befragung nach der Lehre bereits eine Arbeitsstelle, 14% wollen sich nach dem Abschluss auf die Stellensuche machen. Dabei wünscht sich die Mehrheit eine Stelle in einem mittelgrossen oder grossen Unternehmen. Nur 5% gaben an, künftig in einem Kleinstunternehmen arbeiten zu wollen.
Etwas mehr als die Hälfte will in der Branche arbeiten, sprich in einer Firma, die IT-Dienstleistungen oder -Beratungen anbietet. Auch die Bereiche Marketing, Kommunikation und Medien (20%) sowie der Finanzsektor (17%) sind bei den frisch ausgebildeten IT-Fachleuten beliebt.
Bei den Lohnvorstellungen zeigen sich bei den verschiedenen IT-Lehrberufen keine Unterschiede. Die Lernenden erwarten 13 Monatslöhne à 5000 Franken und hoffen, dass dieser in 5 Jahren auf 7000 Franken steigt.
Ungenutzter Pool an Fachleuten
Über alle Fachrichtungen hinweg liegt der Frauenanteil aktuell bei 12%, ein Plus von 1% gegenüber dem Vorjahr. ICT-Berufsbildung Schweiz geht davon aus, dass in der Informatik im Jahr 2028 rund 35'800 Fachleute fehlen werden. Steigt der Anteil der Frauen nicht, bleibt ein grosser Talentpool ungenutzt.
In den Fachrichtungen Systemtechnik und Betriebsinformatik liegt der Frauenanteil bei den aktuell Befragten sogar unter 10%. Ausnahme bildet die Mediamatik mit 30%. Allerdings ist der Anteil jener, die nach der Lehre das ICT-Berufsfeld verlassen wollen, bei der Mediamatik mit 22% auch überdurchschnittlich hoch.
Nicht nur mit Blick auf die Lehre, sondern auch in der höheren Bildung ist der Frauenanteil in der Schweiz im MINT-Bereich sehr tief. Bei MINT-Studienabschlüssen weist die Schweiz im OECD-Schnitt einen der tiefsten Frauenanteile überhaupt auf.