In der Schweiz steigt die digitale Kriminalität stark an

24. März 2025 um 11:55
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Illustration: Erstellt durch inside-it.ch mit Midjourney

Die jährliche Kriminalstatistik verzeichnet bei den digitalen Delikten eine Zunahme um ein Drittel. Es wurden fast 60'000 Straftaten registriert.

2024 sind in der Schweiz über 560'000 Straftaten polizeilich registriert worden. Das entspricht einem Anstieg von 8% im Vergleich zum Vorjahr, wie die neueste Kriminalstatistik zeigt. Auffällig ist der erneute deutliche Anstieg der digitalen Kriminalität, die sich seit deren erstmaliger Aufnahme in die Statistik im Jahr 2020 verdoppelt hat.
Im vergangenen Jahr stieg die Zahl der digital begangenen Straftaten um 35% im Vergleich zum Vorjahr, teilte das Bundesamt für Statistik (BFS) mit. Insgesamt sind 59'034 digitale Straftaten registriert worden. Davon fallen über 90% in den Bereich der Cyber-Wirtschaftskriminalität, gefolgt von Cyber- Sexualdelikten (5%) sowie "Cyber-Rufschädigung und unlauteres Verhalten" (1%).
Signifikant ist laut BFS der Zuwachs bei den Phishing-Angriffen (plus 56%) sowie beim Missbrauch von Online-Zahlungssystemen, Wertkarten oder einer fremden Identität (plus 105%). "Zu beachten ist, dass diese Zunahme insbesondere auf den neuen Strafgesetzbuch-Artikel 179decies zum Identitätsmissbrauch zurückzuführen ist, welcher seit dem 1. September 2023 in Kraft ist", schreibt das Bundesamt. Auch bei 80% der insgesamt 34'000 Betrugsstraftaten wurde ein digitales Tatvorgehen erfasst.
Bei Phishing wurden 5390 Straftaten registriert. Bei "Hacking: Eindringen in ein Datenverarbeitungssystem mit fremden Zugangsdaten" sind es 1164 (plus 32%), bei "Hacking: Gewaltsames Eindringen in ein Datenverarbeitungssystem" 216 (minus 13%).
In der Kategorie Malware liegt Ransomware mit 174 Straftaten an der Spitze. Hier wurden 31% weniger Straftaten verzeichnet als im Vorjahr (2023: 252). Auffällig ist hier aber die tiefe Aufklärungsquote von bloss 3 Fällen. Dahinter folgen bei der Malware Rogueware/Scareware mit 110 Straftaten (Aufgeklärt: 10) und E-Banking-Trojaner mit 49 (Aufgeklärt: 5). DDoS-Angriffe wurden in der Statistik 30 erfasst, was einer Zunahme von 76% gegenüber dem Vorjahr entspricht.
(Mit Material von Keystone-sda)

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