KI-Startup Manukai sammelt 3 Millionen Dollar

31. März 2025 um 15:02
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Nicolas Vetsch, Daniel Wälchli und Pascal Weber (v.l.n.r.). Foto: Manukai

Das ETH-Spin-off konnte in einer Finanzierungsrunde 3 Millionen Dollar einnehmen. Das Kapital soll in die Entwicklung einer KI-Lösung für die Fertigung fliessen.

Das ETH-Spin-off Manukai konnte in einer überzeichneten Pre-Seed-Finanzierungsrunde 3 Millionen Dollar einnehmen. Das Startup entwickelt proprietäre KI-Modelle, um den Wert von Daten in der Fertigung zu erschliessen. Das frische Kapital soll in die Weiterentwicklung des Produkts investiert werden, das die CNC-Bearbeitung (Computer Numerical Control) effizienter machen soll.
Hochpräzise Metallteile sind für die Fertigung unerlässlich, doch die CNC-Maschinen, die diese Teile herstellen, müssen manuell programmiert werden. "Angesichts des zunehmenden Fachkräftemangels wird dieser Engpass durch geopolitische Spannungen, Preisdruck und die Verlagerung auf regionale Lieferketten noch verstärkt", schreibt Manukai in einer Mitteilung. Die KI-Technologie des Startups soll Unternehmen bei der Bewältigung dieses Engpasses helfen.
Eine der grössten Herausforderungen bei der Einführung von KI in der CNC-Bearbeitung seien die strengen Datenschutzanforderungen und etablierten Arbeitsabläufe. Die Lösung von Manukai geht diese Herausforderungen an, indem historische Daten vor Ort miteinbezogen werden. So soll sich das Softwarepaket nahtlos in bestehende CNC-Programmierwerkzeuge integrieren lassen.

Datengesteuerter Ansatz

Damit können Hersteller laut Angaben von Manukai die Programmierung beschleunigen, die Bearbeitungseffizienz verbessern und institutionelles Wissen zentralisieren, während sie weiterhin ihre vertrauten Werkzeuge verwenden. "Was uns wirklich auszeichnet, ist unser datengesteuerter Ansatz", erklärt Pascal Weber, CEO und Mitbegründer von Manukai.
"Unsere Algorithmen nutzen die Daten der Kunden in deren gesicherten Umgebungen und gewährleisten so den Schutz des geistigen Eigentums, während sie die CNC-Programmierer unterstützen. Wir versuchen nicht, menschliches Wissen zu ersetzen, sondern wir erweitern es, indem wir den Zugang zu früheren Programmierstrategien erleichtern", so der CEO,

Revolution für die Fertigungsindustrie

Die Finanzierungsrunde wurde vom Schweizer VC Qbit Capital angeführt, mit Beteiligung von Bloomhaus Ventures und einer Gruppe von Angel-Investoren. Ebenfalls in dem Betrag enthalten ist eine Finanzierung durch Innosuisse. Die Mittel sollen verwendet werden, um die Entwicklung der zum Patent angemeldeten KI-Technologie zu einem marktreifen Produkt zu beschleunigen.
"Manukai ist ein Beispiel dafür, wie KI einen immensen Wert aus Altdaten freisetzen und die Fertigungseffizienz weltweit revolutionieren kann", sagt Georges Khneysser, Gründer und Geschäftsführer von Qbit Capital. "Mit dem unvergleichlichen industriellen Erbe der Schweiz und dem hochmodernen KI-Ökosystem in Zürich ist Manukai in der Lage, die globale Entwicklung der Fertigung anzuführen."

Mehr Know-how

Manukai wurde 2023 als Spin-off der ETH Zürich gegründet. Die Mitgründer Pascal Weber und Daniel Wälchli verfügen beide über einen Doktortitel vom Lehrstuhl für Computational Sciences der ETH Zürich und der Harvard University. Dazu werden sie von Torbjørn Netland unterstützt. Er ist Mit­begründer von Ethon AI und Professor am Lehrstuhl für Produktions- und Betriebsmanagement an der ETH Zürich.
Gemeinsam wollen sie die Entwicklung eines neuartigen Softwareprodukts für die Fertigung vorantreiben. Dafür wurde neu auch Nicolas Vetsch mit ins Boot geholt. Er bringt laut dem Startup umfassende Erfahrung in der Skalierung von Organisationen und der Leitung von Marketing- und Vertriebsinitiativen mit.

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