Der Computerhersteller Lenovo hat seine Quartals- und Jahreszahlen präsentiert. Gegenüber der Vorjahresperiode verzeichnete der chinesische Konzern im 4. Quartal einen Umsatzrückgang von 24%. Als Grund für das schlechte Ergebnis wurde die
weiterhin sinkende Nachfrage nach PCs genannt.
Für den Zeitraum von Januar bis März meldete das Unternehmen einen Umsatz von 12,63 Milliarden Dollar. Damit muss man in diesem Quartal zum dritten Mal in Folge einen Rückgang hinnehmen. Für das Gesamtjahr resultierte dadurch ein Einbruch der Einnahmen von 14%. Das ist der erste Rückgang über ein ganzes Geschäftsjahr seit 2019, schreibt
'Reuters' dazu.
Die rückläufigen Zahlen haben auch Konsequenzen für die Belegschaft. CFO Wong Wai Ming sagte in einer Telefonkonferenz, dass Lenovo 8 bis 9% seiner Mitarbeitenden entlassen habe, um "die Ausgaben zu verwalten". CEO Yang Yuanqing fügte dem hinzu, dass die personelle Anpassung damit abgeschlossen sei und keine weiteren Entlassungen hinzukommen würden.
Besserung in Sicht?
In einem Interview sagte der Geschäftsführer, dass er in der zweiten Jahreshälfte eine Erholung der PC-Nachfrage erwartet. "Bis zum Ende dieses oder Anfang des nächsten Quartals wird der Abbau der Lagerbestände abgeschlossen sein, so dass die Aktivierungs- und Versandzahlen konsistenter sein werden."
Abhilfe für die schlechten PC-Zahlen sollen auch die Bereiche Smartphone, Server und Informationstechnologie bringen. Über das gesamte Jahr wuchs das Nicht-PC-Geschäft von Lenovo um 7% gegenüber dem Vorjahr und machte damit etwa 40 % des Gesamtumsatzes aus.
Micron-Verbot ist kein Problem
Weiter äusserte sich der CEO auch zu dem
Verbot der Speicherchips des grössten US-amerikanischen Herstellers Micron. Vergangene Woche teilte die chinesische Regulierungsbehörde für Cyberspace mit, dass die Chips des amerikanischen Herstellers bei einer Überprüfung zur Netzwerksicherheit durchgefallen sind. Deshalb wurde den chinesischen Betreibern von kritischen Infrastrukturen der Einkauf beim US-Unternehmen verboten.
Obwohl Lenovo auch Komponenten von Micron bezieht, haben die behördlichen Massnahmen aber keine grossen Auswirkungen auf das Unternehmen. "Wir haben eine diversifizierte Lieferkette. Dank dieser können wir die Anforderungen unserer Kunden in allen unseren Märkten erfüllen", sagte Yuanqing.