Lockbit-Bande greift Innerschweizer Alterszentrum an

30. März 2022 um 09:42
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Foto: Alterszentrum Dreilinden

Das Zentrum Dreilinden in Rotkreuz wurde mit Ransomware attackiert. Die Cyberkriminellen drohen auch mit der Veröffentlichung von Daten.

Rund 53 Frauen und Männer aus den Gemeinden Risch (ZG) und Meierskappel (LU) leben im Alterszentrum Dreilinden, das 2021 sein 30-jähriges Jubiläum feierte. Ihr Durchschnittsalter: 85 Jahre. Wie die Bande Lockbit 2.0 jetzt auf ihrer Darknet-Seite bekannt gab, hat sie Dreilinden mit Ransomware angegriffen.
Die äusserst umtriebigen Cyberkriminellen hatten auch zuvor schon Ziele in der Schweiz angegriffen. Zuletzt etwa den Zürcher Immobilienverwalter Wimmog. Doch das neuste Beispiel zeigt, dass die Hacker auch vor hiesigen Gesundheitseinrichtungen oder sozialen Institutionen nicht haltmachen.
Bei Dreilinden handelt es sich um ein Zentrum in Rotkreuz, das von den fünf Stiftergemeinden Risch und Meierskappel, der Bürgergemeinde Risch und der katholischen und reformierten Kirchgemeinde initiiert worden war. Neben normalen Zimmern bietet die Einrichtung auch spezielle Zimmer für psychisch veränderte ältere Menschen mit entsprechenden Ess- und Aufenthaltsräumen an.
Auf unsere Anfrage bestätigt der Heimleiter und Vorsitzende der Geschäftsleitung Felix Reichmuth den Angriff. Wann dieser stattfand und welche Auswirkungen er auf den Betrieb, die Bewohnerinnen und Bewohner und die rund 80 Mitarbeitenden hatte – darüber gibt Reichmuth keine Auskunft. "Aufgrund des laufenden Ermittlungsverfahrens kann ich Ihnen aktuell leider keine Angaben zum Vorfall machen", erklärt der Heimeiter.
Offenbar hat aber Lockbit auch Daten entwendet. Im Darknet droht die Bande, in den kommenden Tagen ein Datenpaket zu veröffentlichen.

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