Unternehmen mit Oracles Java äussern Unzufriedenheit. Schon vor einiger Zeit hatte Oracle für Java SE ein
neues Lizenzierungsmodell eingeführt. Anwender kritisierten, dass
die Preise steigen. In einer aktuellen Befragung von Azul unter 2000 Java-Anwendern weltweit gaben 82% an, Bedenken bezüglich der Kostenstruktur zu haben. 88% erwägen einen Wechsel, zum Beispiel auf OpenJDK. Das sind deutlich mehr, als noch in einer ähnlichen Befragung von 2023.
Die fünf wichtigsten Gründe für die Abkehr von Oracle sind die Kosten (42%), die Bevorzugung von Open Source (40%), die Vertriebsmethoden von Oracle (37%), die Ungewissheit im Zusammenhang mit Änderungen von Preisen und Lizenzbedingungen (36%) sowie die restriktiven Richtlinien von Oracle (33%).
Ungenutzte Cloud-Ressourcen
Fast zwei Drittel der Unternehmen sagten, dass Java-Workloads über 50% ihrer Cloud-Compute-Kosten ausmachen. Diese Zahl wird wohl steigen, da Unternehmen auch für KI vermehrt auf Java setzen.
Gleichzeitig zeige sich, dass ein Grossteil der Unternehmen für Cloud-Kapazitäten zahlt, die sie nicht benötigen, heisst es in einer Mitteilung zum Azul-Report. Die Unternehmen würden versuchen, dieses Problem anzugehen, indem sie ihre Cloud-Investitionen besser auf ihre tatsächliche Nutzung abstimmen, etwa mit effizienteren Recheninstanzen.
Log4j ist noch immer ein Problem
Eine weitere Herausforderung sei die Sicherheit, schreibt Azul. So würden einerseits Fehlalarme viel Zeit verschlingen. Andererseits würden auch drei Jahre nach der
Entdeckung von Log4j bei rund 50% der Unternehmen immer noch Sicherheitslücken in der Produktion entdeckt.
Azul bietet eine unterstützte Distribution von OpenJDK (Open Java Development Kit) für die Bereitstellung und Ausführung von Java-Anwendungen an. Für den Report hat das US-Unternehmen in Zusammenarbeit mit Dimensional Research 2040 Java-Experten weltweit befragt. Die vollständigen Ergebnisse können
bei Azul unter Angabe von Daten heruntergeladen werden.