Meine­impfungen: Daten­rückgabe beginnt endlich

29. April 2024 um 12:59
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Foto: Marcel Strauss / Unsplash

Nach langem Warten können ehemalige Nutzerinnen und Nutzer der Plattform ihre Impfdaten herunterladen, vernichten oder in ein E-Patientendossier übertragen.

Ab sofort will die Stammgemeinschaft eHealth Aargau (Stehag) die ehemaligen Nutzerinnen und Nutzer der Plattform Meineimpfungen.ch per E-Mail kontaktieren. Damit startet nun endlich der Prozess der Datenrückgabe der Plattform Meineimpfungen.ch, bei der zuvor schwerwiegende Sicherheitsmängel festgestellt wurden.
Laut der Stehag verschicke man gestaffelt Einladungen per E-Mail zur datenschutzkonformen Rückgabe oder Vernichtung der Impfdaten. Dabei werde jene E-Mail-Adresse verwendet, die bei der Registrierung auf der längst geschlossenen Plattform angegeben wurde. Der Zugriff zur Plattform könne nur gewährt werden, wenn die bei der Anmeldung angegebenen Personendaten mit den Daten der AHV-Nummer der Nutzerinnen und Nutzer übereinstimmen, heisst es weiter.

Zwei Monate Zeit

Wer Zugang zur Plattform der Stehag erhält, hat laut der Mitteilung drei Möglichkeiten: Impfdaten können als Datei heruntergeladen, direkt in das elektronische Patientendossier (EPD) übermittelt oder endgültig und unwiederrufbar vernichtet werden.
Die Datenrückgabe ist bis zum 30. Juni 2024 begrenzt. Per 1. Juli 2024 sollen alle Daten der Stiftung Meineimpfungen endgültig gelöscht werden.

Keine Konto-Wiederherstellung

Wie die Stammgemeinschaft weiter schreibt, gebe es aus Datenschutzgründen keinen Zugriff auf die Rohdaten der Stiftung.
Es werde zudem kein Support für die Identifikation oder Wiederherstellung von Konten geben. Dies betreffe Nutzerinnen und Nutzer, die bei der Registrierung falsche Angaben zu ihrer Person gemacht oder keinen Zugriff mehr auf die angegebene E-Mail-Adresse haben.
Personen, deren Impfdaten durch Fachpersonen erfasst wurden, die aber selbst keinen Benutzeraccount eröffnet hatten, werden laut der Mitteilung ebenfalls keinen Zugang zu den erfassten Daten erhalten. Diese Daten habe die Stehag in Absprache mit der kantonalen Datenschutzbehörde bereits gelöscht.

Stammgemeinschaft hat Daten übernommen

Im Juni 2022 unterzeichneten die Stehag, der Kanton Aargau und das Bundesamt für Gesundheit (BAG) eine Vereinbarung, mit einem Plan zu einer möglichen Rettung der Daten von Meineimpfungen.ch.
Etwa 300'000 Personen hatten ihre Daten auf der Plattform gespeichert. Vor rund drei Jahren wurden schwerwiegende Sicherheitsmängel bekannt und die Plattform vom Netz genommen. Was mit den Daten geschehen soll, blieb lange ungeklärt.
Zwischenzeitlich hiess es, sie sollen gelöscht werden. Der Eidgenössische Datenschutzbeauftragte (Edöb) zog aber ein Löschgesuch wieder zurück. Man versuche, die Daten zu retten, hiess es schliesslich. Ab Juli 2022 lief im Departement für Gesundheit und Soziales des Kantons Aargau beziehungsweise in dessen fürs EPD verantwortliche Stammgemeinschaft ein Projekt mit dem Ziel, die Impfdaten doch noch zu retten.

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