Rund um ein mögliches Investment von Meta in das KI-Unternehmen Scale AI gab es bereits Gerüchte. Nun ist es offiziell: Der Konzern gibt 14,3 Milliarden US-Dollar aus, um 49% von Scale zu übernehmen. Der Deal bewertet das 2016 gegründete Unternehmen aus San Francisco somit mit 29 Milliarden Dollar.
Scale erzielte im vergangenen Jahr einen Umsatz von 870 Millionen Dollar und erwartet, dass sich der Umsatz bis 2025 auf 2 Milliarden Dollar mehr als verdoppeln wird, berichtete 'Bloomberg' im April. In einer Finanzierungsrunde vergangenes Jahr sicherte sich Scale laut Zahlen von Crunchbase eine Milliarde Dollar.
Das KI-Unternehmen bietet Daten-Labeling-Services an, um Unternehmen beim Training von Machine-Learning-Modellen zu unterstützen. Zu den Kunden gehören etwa Microsoft, OpenAI und Cisco.
Scale-Gründer wechselt zu Meta
Der heute 28-jährige Alexandr Wang hat Scale 2016 gemeinsam mit Lucy Guo gegründet. Wang besuchte damals das Massachusetts Institute of Technology (MIT), brach jedoch nach seinem ersten Jahr ab. Scale entwickelte sich rasch zu einem wichtigen Akteur in der KI-Branche, da es umfangreiche, hochwertige Datensätze, die für das Training grosser Sprachmodelle oder auch für autonome Autos benötigt werden.
Wang wird Scale verlassen und zu Meta wechseln. Dort soll er mit einer kleinen Anzahl weiterer Scale-Mitarbeitenden eine zentrale Rolle in der KI-Strategie übernehmen und an den Superintelligenz-Bemühungen mitarbeiten, erklärt ein
Meta-Sprecher gegenüber 'CNBC'. "Wir werden in den kommenden Wochen mehr über diese Bemühungen und die grossartigen Menschen, die diesem Team beitreten, berichten."
Ganz lasse er sein Unternehmen aber nicht zurück, schreibt Wang in einer auf X veröffentlichten Nachricht an seine Mitarbeitenden. Er werde weiterhin im Verwaltungsrat aktiv sein, um "Mission und Vision" von Scale zu unterstützen. Neuer CEO wird demnach Jason Droege, zuvor Chief Strategy Officer.
Grosse KI-Investments von Meta
Angesichts der wachsenden Konkurrenz intensiviert Meta seine Bemühungen im KI-Bereich. CEO Mark Zuckerberg hat KI zur obersten Priorität für 2025 erklärt. Dafür wolle man bis zu
65 Milliarden Dollar ausgeben. Bislang setzte das Unternehmen dafür hauptsächlich auf interne Forschung.
Mit der Beteiligung an Scale gehe eine "strategische Partnerschaft" einher. Meta werde aber keine Stimmrechte haben. Dadurch, dass der Social-Media-Gigant nur die Minderheit von Scale übernimmt, könnten wettbewerbsbehördliche Auflagen umschifft werden.