Der US-Konzern Meta will seine KI-Modelle vorerst nicht in Europa auf den Markt bringen. Dieser Schritt erfolgt nach Intervention der irischen Datenschutzbehörde. Diese hatte Meta aufgefordert, den Plan aufzuschieben, Daten von Facebook- und Instagram-Nutzerinnen und -Nutzern für das KI-Training zu nutzen.
Meta teilte vor dem Wochenende mit, von der irischen Datenschutzbehörde aufgefordert worden zu sein, das Training seiner Sprachmodelle mit öffentlichen Inhalten zu verschieben. Der Entscheid der Datenschützer bedeute einen "Rückschritt für europäische Innovation", so Meta in einem Blogbeitrag. Ohne Informationen aus der Region für das Training könne man den dortigen Menschen nur eine "zweitklassige Erfahrung" bieten. Deshalb könne man auch Meta AI nicht in der Region anbieten. Bei Meta AI handelt es sich um den KI-Assistenten, der in verschiedene Produkte der Firma integriert wird.
"Wir sind enttäuscht von der Aufforderung der irischen Datenschutzkommission (DPC)", so Meta weiter, "insbesondere, da wir das Feedback der Aufsichtsbehörden berücksichtigt haben und die europäischen Datenschutzbehörden seit März informiert wurden".
Opt-out-Verfahren in Kritik
Kritik an den Meta-Plänen gab es zuerst von der Datenschutzorganisation Noyb. Diese hatte sich an elf verschiedene Datenschutzbehörden gewandt und sie gebeten, gegen die Meta-Pläne vorzugehen. Denn Meta hatte angekündigt, die Einführung mittels Opt-out umzusetzen. Noyb nannte das Vorgehen "trügerisch und kompliziert".
"Wir begrüssen diese Entwicklung, werden sie aber genau beobachten", so Noyb-Gründer Max Schrems. Denn bislang gebe es keine offizielle Änderung der Meta-Datenschutzbestimmungen, die diese Verpflichtung rechtsverbindlich machen würde. "Die von uns eingereichten Beschwerden sind noch nicht abgeschlossen und müssen nun entschieden werden."
Noyb spricht von einer Kollektivstrafe. Es klinge nach dem Prinzip: "Wenn nur ein einzelner Europäer auf seine Rechte pocht, wird der gesamte Kontinent unsere glänzenden neuen Produkte nicht bekommen". Der Konzern könnte die Datenverarbeitung nach DSGVO umsetzen und hätte somit die Möglichkeit, KI auf der Grundlage einer gültigen Einwilligung einzuführen, heisst es in der Mitteilung der Datenschutzorganisation weiter. "Das Unternehmen will nur nicht um Erlaubnis fragen", so Schrems.