Begründet wurde dieser Rückgang von Finanzchefin Isabelle Zimmermann mit einem "Wertberichtigungsbedarf von rund 500 Millionen Franken". Dies betreffe Logistik-Liegenschaften, IT-Projekte und verschiedene weitere Vermögenswerte.
S/4Hana-Projekt in der Migros-Industrie betroffen
Wie Migros-Sprecher Patrick Stöpper gegenüber inside-it.ch bestätigt, handelt es sich beim genannten IT-Projekt um das Migrationsprojekt auf SAP S/4Hana in der Migros-Industrie. Die Höhe der Abschreibung beträgt 80 Millionen Franken.
"Die Migros-Gruppe investiert in vielen Unternehmen intensiv in ihre Technologiefähigkeiten", heisst es vom Sprecher dazu. In der Industrie seien diese Implementierungen auf die sich verändernden Geschäftsbedürfnisse neu ausgerichtet worden. Im Zuge dessen habe man eine "Werthaltigkeitsprüfung durchgeführt, welche eine Wertminderung von 80 Millionen Franken ergeben" habe. Nichtsdestotrotz würde die Migration in der Industrie "natürlich konsequent fortgeführt, ist auf Kurs und wird bei Projektabschluss seinen vorgesehenen Zweck erfüllen", verspricht Patrick Stöpper.
Weniger Nutzer und mehr Modularität
Er begründet den Abschreiber mit der "Reduktion des Nutzungspotentials aufgrund der Veräusserungsabsichten der Mibelle Group" und die "Anpassung der Struktur". Man wolle weg von einer grossen, einheitlichen Plattform und stattdessen hin zu einem modularen Konstrukt. Ausserdem habe man keine Erfahrungswerte gehabt, weil es ein "solches Projekt in der Migros-Gruppe bisher noch nicht gab".
Letzteres ist falsch: Der genossenschaftliche Detailhandel steckt mitten in der Migration auf SAP S/4Hana und verschiebt das ganze ERP in die Microsoft-Cloud, wie uns
Franziska Reist, Leiterin des Projekts "Eiger" Mitte 2023 im Interview verriet. Patrick Stöpper erklärt dazu, dass das Projekt "One" in der Migros-Industrie aufgrund der verschiedenen Unternehmenseinheiten andere Voraussetzungen hatte. Auch sei man zeitlich nah aufeinander gestartet, weswegen nicht viel Erfahrung habe gesammelt werden können. Nicht zuletzt unterscheide der neu gewählte modulare Ansatz das Projekt "One" von "Eiger", so Patrick Stöpper.