Das US-Justizministerium hat in einem Prozess verschiedene Massnahmen gefordert, um das
Fast-Monopol von Google im Bereich der Suchmaschinenwerbung zu brechen. Neben der Zerschlagung des Internetriesen gibt es auch weniger weitgehende Forderungen. Eine davon ist es, Google zu verbieten, andere Browseranbieter dafür zu bezahlen, dass sie die Google-Suchmaschine als Standardeinstellung verwenden.
Gegenwärtig erhalten beispielsweise Apple (für Safari) und die Mozilla Foundation (für Firefox) einen Teil der Werbeeinnahmen, die Google über ihre Browser generiert. Apple erhält aufgrund der Vereinbarung von Google rund 20 Milliarden Dollar pro Jahr. Trotzdem könnte der iPhone-Konzern ein Wegfallen dieser Einnahmen wegstecken. Die Mozilla Foundation erhält "nur" knapp 500 Millionen Dollar. Ohne dieses Geld wäre der Open-Source-Browser Firefox und die Foundation dahinter aber ernsthaft gefährdet, erklärte ihr Finanzchef Eric Muhlheim dem Gericht.
Muhlheim trat im Prozess als Zeuge auf.
Laut 'The Verge' sagte er, dass 90% des Jahresumsatzes der Mozilla Foundation durch den Firefox-Browser generiert werden. Davon kommen wiederum 85% durch die Google-Lizenzgebühren zustande.
Ohne dieses Geld, so Muhlheim weiter, müsste die Foundation viele Stellen streichen. Dies wiederum würde zu einem schleichenden Niedergang des Browsers führen. Die Weiterentwicklung von Firefox würde sich verlangsamen und die Userinnen und User könnten zunehmend enttäuscht werden. Zuletzt würde dies das Ende des alternativen Browsers bedeuten.
Natürlich, so räumte er auf die direkte Frage eines Richters ein, würde die Mozilla Foundation gerne auch von anderen, konkurrierenden Suchmaschinenanbietern Lizenzgebühren erhalten, um nicht von dieser einen Partnerschaft mit Google abhängig zu sein. Aber gegenwärtig gebe es keine ernsthaften Alternativen. Die Mozilla Foundation könne nicht auf das Eintreffen einer hypothetischen Zukunft warten, in der es diese Google-Konkurrenz gäbe. Bis dahin würde die Foundation kaum überleben.