Nach einer parlamentarischen Interpellation rechtfertigt der Bundesrat die Beschaffung und verrät Zahlen zu den Informatikkosten beim Bund. Diese betrugen 2023 insgesamt 1,5 Milliarden Franken.
Die freihändige Vergabe einerseits, die grosse Summe andererseits rief Nationalrat Thomas Rechsteiner (Mitte/AI) auf den Plan. In einer Interpellation wollte er vom Bundesrat wissen, ob nicht "eine überteuerte Luxuslösung" angestrebt werde, ob ein Freihändler über 110 Millionen Franken überhaupt zulässig sei und ob es nichts günstigeres gegeben hätte?
In seiner Antwort schreibt der Bundesrat, dass die Bundesverwaltung mit ihrer umfassenden, zentralen Lösung betreffend Investitions- und Wartungskosten im Durchschnitt liege. Dabei referenziert die Regierung eine Studie der Universität St. Gallen, die IAMs in mittleren und grossen Schweizer Organisationen verglich. Ausserdem seien die beschafften Leistungen "betriebskritisch und notwendig". Die Bedingungen für eine freihändige Vergabe seien erfüllt.
Informatikausgaben beim Bund bei 1,5 Milliarden Franken
Gleichzeitig wollte Rechtsteiner vom Bundesrat wissen, wie sich die Gesamtausgaben der Bundesverwaltung für die Informatik in den vergangenen Jahren entwickelt hätten und wie hoch die Lohnsumme der Personen sei, die in der Informatik beschäftigt sind.
"Im Jahr 2019 lagen die Ausgaben des Bundes für die Informatik bei rund 1,1 Milliarden Franken", heisst es vom Bundesrat. Diese seien bis in Jahr 2023 auf 1,5 Milliarden Franken pro Jahr gestiegen. Das entspreche einem durchschnittlichen Anstieg von 8% pro Jahr.
Für die Informatik der zentralen Bundesverwaltung waren laut Bundesrat im Jahr 2023 Mitarbeitende im Umfang von rund 3500 Vollzeitstellen beschäftigt. "Dies entspricht einer Lohnsumme von rund 620 Millionen Franken." Nicht inbegriffen seien in dieser Summe "IKT-Leistungen von externen Personen von mandatierten Firmen".