Die Gründerin und Gründer von inklus.io heissen Annina Indermühle und Beat Habegger. Die Plattform entwickelt Projekte und unterstützt Unternehmen und Organisationen bei der Lancierung und Umsetzung von inklusiven Lösungen. So sollen alle Menschen am digitalen, gesellschaftlichen Leben teilhaben können.
Der Award "The Pascal" zeichnet die IT-Persönlichkeit des Jahres aus. Er wird am
16. November 2023 im Rahmen des
Digital Economy Awards im Hallenstadion in Zürich vergeben. Wer einem oder einer der 10 Nominierten eine Stimme abgeben will, kann das
ab sofort tun. Die Stimmen aus dem Onlinevoting zählen 50%, jene der
prominenten Jury ebenfalls 50%.
Sie haben viel erreicht. Worauf sind Sie besonders stolz?
Schon länger setzen wir uns in unterschiedlichen Kontexten dafür ein, die Möglichkeiten der Digitalisierung in sozialen Organisationen sinnvoll zu nutzen. Und zwar so, dass schlussendlich die Zielgruppen der Organisationen davon profitieren und gestärkt werden. Wir tun dies als IT-affine Fachpersonen mit sozialwissenschaftlichem und pädagogischem Hintergrund und langer Erfahrung im Integrations- und Migrationsbereich. Partizipative Prozesse und Umgang mit Diversität gehören zu unserem Repertoire. Dass wir nun quasi als"Exotin und Exote" für den Pascal Award nominiert wurden, zeigt uns, dass "unser" Thema breiter wahrgenommen wird. Wir sind stolz darauf, mit unserer Arbeit einen Beitrag dazu geleistet zu haben.
Was ist Ihr Antrieb, was motiviert Sie?
Wir sind überzeugt, dass die Digitalisierung viele noch ungenutzte Chancen bietet, um im Sozialbereich mehr Wirkung für die Zielgruppen (zum Beispiel armutsbetroffene, geflüchtete oder erwerbslose Personen) zu erreichen. Wenn wir die Menschen und ihre Bedürfnisse konsequent ins Zentrum stellen, können digitale Tools dazu beitragen, ihren Handlungsspielraum und ihre Selbstbestimmung zu stärken,indem sie Zugang zu Informationen erhalten, ohne auf Dritte angewiesen zu sein. Dieses Ziel verfolgen wir zurzeit in einem Projekt, das aus einer Innosuisse- Vorstudie entstanden ist: Mit einer Gruppe von Fachleuten mit und ohne eigene Migrationsgeschichte haben wir innovative Ideen entwickelt, wie wir Integrationsprozesse mit digitalen Tools unterstützen können, die die geflüchteten Personen empowern.
Was kommt als Nächstes? Verraten Sie uns etwas über ein kommendes Projekt.
Neben dem oben erwähnten Projekt unterstützen wir derzeit Brocki.ch dabei, ein internes Blended-Learning-Angebot für Brocki-Mitarbeitende zu entwickeln und zu realisieren. Die Mitarbeitenden, die sehr unterschiedliche und oft unkonventionelle Berufsbiografien mitbringen, werden sich damit spezifische Kompetenzen im Bereich Secondhand und Kreislaufwirtschaft aneignen und sich beruflich weiterentwickeln können. Wir starten hier demnächst in die Pilotierung. Zudem wollen wir die oben erwähnten Ideen zur Unterstützung von geflüchteten Menschen im Integrationsprozess konkretisieren und in die Tat umsetzen. Hier haben sich in den letzten Wochen zusätzliche Pisten ergeben, die uns Mut machen, dranzubleiben.