Die St. Galler Regierung beantwortet einen Vorstoss über die Situation der neuen Abraxas. Die Firma erhält zudem ein neues GL-Mitglied.
Der Fusionsprozess Abraxas-VRSG gestalte sich anspruchsvoller als erwartet, hiess es damals. Nun reagiert die St. Galler Regierung auf einen Vorstoss von SP-Kantonsrat Peter Hartmann mit einer Einschätzung: Das Ergebnis der Abraxas Informatik AG sei "wesentlich schlechter als geplant" ausgefallen, so die Regierung.
Die negativen Auswirkungen auf das finanzielle Ergebnis hätten Abraxas gezwungen, Massnahmen zu treffen. Gleichzeitig habe der Verwaltungsrat für 2019 ein ausgeglichenes Budget vorgegeben. "Dies hatte unter anderem zur Folge, dass im letzten Herbst rund zwei Dutzend Kündigungen ausgesprochen werden mussten", heisst es in der Antwort. Die Belegschaft habe mit Verunsicherung reagiert. In der Folge sei es zusätzlich zu ungeplanten Kündigungen durch Mitarbeitende gekommen.
Die Regierung bestätigt auch, dass nach dem Zusammenschluss der beiden Firmen "gewisse Schwierigkeiten" bei der Lieferfähigkeit und Stabilität verschiedener Services, aber auch bei der internen Zusammenarbeit im Unternehmen zu Tage getreten seien. Abraxas habe deshalb die Organisationsstruktur überdacht und konsolidiert.
Neues GL-Mitglied für Steuerlösungen
2019 solle nun dazu dienen, die Integration der beiden Firmenkulturen weiter zu festigen und die betriebliche Situation zu stabilisieren. Abraxas arbeite mit Hochdruck daran, die Probleme bei der Entwicklung von Steuerapplikationen in den Griff zu bekommen.
Gleichentags meldet Abraxas, der Verwaltungsrat habe Martin Kunz zum neuen Leiter Steuerlösungen ernannt. Der neue Verantwortliche wird auch Mitglied der Abraxas-Geschäftsleitung, so die Mitteilung.
Kunz wechselt per November 2019 von Scope Solutions zu den St. Gallern. Er ist seit mehr als vier Jahren CEO und Head of Sales der Archiv-IT-Anbieterin aus Basel. Der Wirtschaftsinformatiker sei zuvor bei Atos Origin und Elca tätig gewesen.
An der GV von Abraxas vom 22. Mai wurden plangemäss Matthias Kaiserswerth zum VRP und Eliane Egeli neu ins Gremium gewählt.
Damit soll die Grundlage für Abraxas gelegt sein, so die Hoffnung Ein weiterer Stellenabbau sei aus heutiger Sicht jedenfalls nicht geplant, so die St. Galler Regierung. (Keystone-sda/mag)