Nun hat der zur Alibaba Group gehörende Cloud-Riese,
der ja bald auch zu den Cloud-Providern des Bundes gehören soll, an einer Hauskonferenz seine erste selbst entwickelten Allzweck-CPU vorgestellt. "Yitian 710" basiert laut Alibaba auf der Chiparchitektur von Arm und ist mit deren neuster Version Armv9 kompatibel. Der Alibaba-Chip soll sich durch eine hohe Leistung und Energieeffizienz auszeichnen. Laut Alibaba basiert er auf 5-Nanometer-Technologie, weist 128 Kerne und eine Taktrate von 3,2 GHz auf und ist 20% schneller und 50% effizienter als andere aktuelle Arm-basierte CPUs.
Die Alibaba-Chips sind nicht für den Verkauf an Serverhersteller, sondern für den Einsatz in den eigenen Rechenzentren gedacht. Künftig sollen sie in einer Serverfamilie namens Panjiu verwendet werden. Alibaba Cloud will darauf basierend "in naher Zukunft Computing-Services der nächsten Generation anbieten", so die Chinesen vollmundig. Bei den Panjiu-Servern werde Berechnung und Speicherung getrennt sein, sagt Alibaba, ohne dies allerdings näher zu detaillieren. Die Trennung mache sie besonders geeignet für allgemeine und spezialisierte KI-Berechnungen sowie auch als Hochleistungsspeicher.
Wie auch andere Hyperscaler versucht Alibaba durch die Entwicklung eigener, auf seine Rechenzentren zugeschnittener Hardware Kosten zu sparen und sich einen Konkurrenzvorteil zu verschaffen. Trotzdem strich der Cloud Provider heraus, dass er für die Weiterentwicklung seiner Computing-Infrastruktur auch weiterhin mit den bestehenden globalen Partnern wie Intel, Nvidia, AMD und Arm zusammenarbeiten wolle.