Das Genfer E-Voting-System wird nicht wiederbelebt

2. Juni 2021 um 14:25
  • e-government
  • schweiz
  • parlament
  • open source
  • die post
image

Der Nationalrat versenkte einen Vorstoss, der die Weiterentwicklung der Genfer Lösung forderte, definitiv.

Der Nationalrat will kein Gremium einsetzen, das auf der Grundlage des in Genf entwickelten E-Voting-Systems ein System für elektronische Abstimmungen entwickeln und betreiben soll.
Er hat – wie zuvor schon der Ständerat – eine Genfer Standesinitiative mit dieser Forderung abgelehnt. Gefordert worden war ein Open-Source-E-Voting-System, das ganz in der Kontrolle der öffentlichen Hand sein sollte.
Nach dem Abbruch der Entwicklung des Genfer E-Voting-Systems gebe es kein von der öffentlichen Hand kontrolliertes System mehr, hatte Genf im Vorstoss 2019 argumentiert. Aus Transparenzgründen sei eine Open-Source-Lösung sinnvoll, zudem gebe es nur das von der Post betriebene und vom spanischen Unternehmen Scytl entwickelte System als Alternative.
Der Kommissionsmehrheit im Nationalrat erschien dieser Ansatz zu eng. Sie verwies zudem auf die vom Bundesrat neu lancierte Diskussion über elektronische Abstimmungssysteme. Der Bundesrat hat seine Vorschläge zur Neuausrichtung des Versuchsbetriebs in die Vernehmlassung geschickt.
Mit dem "Nein" des Nationalrats ist die Standesinitiative nun vom Tisch.
Inzwischen hat die Post die Rechte am Scytl-System übernommen und entwickelt dieses System weiter. Aktuell läuft eine weitere Etappe eines öffentlichen Pen-Tests dieser Lösung.

Loading

Mehr zum Thema

imageAbo

Stadt Luzern sieht wenig Chancen für Open Source

Der Stadtrat äussert sich zu einem Postulat, das mehr Open-Source-Software fordert. Für Mitinitiant Adrian Häfliger ist die Antwort eine "Kapitulationserklärung".

publiziert am 13.6.2025
imageAbo

Zollikon lagert IT teilweise aus

Die Zürcher Gemeinde hat mit Everyware einen Outsourcing-Partner gefunden. Für 3 Millionen Franken übernimmt die Firma Infrastruktur, Workplace, Netzwerk und Security.

publiziert am 13.6.2025
image

Bern zentralisiert Datenschutzaufsicht

Nur noch die grossen Berner Gemeinden werden künftig eigene Datenschutzstellen haben. Für alle anderen wird die kantonale Stelle zuständig sein.

publiziert am 12.6.2025
image

Graubünden ernennt Leiterin für Aufsichtsstelle Datenschutz

Die Regierung des Kantons hat Gabriela Huber zur Leiterin der neu geschaffenen Aufsichtsstelle Datenschutz ernannt. Die Juristin tritt die Stelle per 1. Januar 2026 an.

publiziert am 12.6.2025