

Déjà-vu: Swisscom senkt Roaming-Preise
14. Mai 2014, 06:48
Diesmal sollen aber Kunden profitieren, die wenig im Ausland unterwegs sind. Sunrise und Orange zeigen sich wenig beeindruckt.
Diesmal sollen aber Kunden profitieren, die wenig im Ausland unterwegs sind. Sunrise und Orange zeigen sich wenig beeindruckt.
Der Kampf um tiefere Roaming-Gebühren in der Schweiz geht eine Runde weiter: Der grösste Schweizer Telco Swisscom senkt zum vierten Mal in rund zwölf Monaten die Preise. Per 1. Juli 2014 werden die Standardpreise fürs Telefonieren, SMS-Schreiben und Datenversenden in EU-Ländern angepasst, sagte Swisscoms Roaming-Experte Marc Furrer (nicht zu verwechseln mit dem Präsidenten der ComCom) heute an einer Pressekonferenz in Zürich den versammelten Journalisten.
Die Anpassungen seien vor allem für Kunden, die im Ausland nicht so oft zum Smartphone greifen. Denn für Personen, die das Smartphone im Ausland regelmässig nutzen, gibt es weiterhin die im Februar dieses Jahres eingeführten Datenpakete, führte Furrer aus. Nun telefonieren also Swisscom-Kunden künftig in Europa für 50 Rappen (früher: 75 Rappen), schreiben für 30 Rappen eine SMS (früher: 40 Rappen) und können 10 MB für fünf Franken beziehen, das 30 Tage gültig ist (früher: 7 Franken für 5 MB während 24 Stunden). Im Vergleich zu Sunrise und Orange sind somit die Standardpreise teilweise fast dreimal tiefer.
"Da muss unsere Konkurrenz erstmals nachziehen", zeigt sich Furrer kämpferisch. Denn diese hätten seit über 10 Jahren die Standardpreise nicht mehr angepasst.
Standardpreise vs. Optionen
Aber ganz so einfach ist der Vergleich nicht: Denn Standardpreise sind das eine, das andere sind spezielle Angebote, sogenannte Optionen. Diese kann ein Kunde kurzfristig, also kurz vor oder nach der Landesgrenze, beim eigenen Telco aufschalten.
Sunrise beispielsweise hat erst Mitte April eine neue Option lanciert, die das Telefonieren im Ausland günstiger macht. Damit können Kunden für 30 Rappen Gespräche führen – also nochmals 20 Rappen günstiger als die neuen Standardpreise von Swisscom. Aber: Der Preis gilt nur für 42 Länder in Europa und nur für bestimmte Abos bei Sunrise.
Laut Sunrise-Pressesprecher Roger Schaller nutzen auch die meisten Kunden diese Optionen. "Ob wir die Standardpreise anpassen werden, können wir noch nicht sagen." Für den grössten Schweizer Telco Swisscom sei es schliesslich einfacher, tiefere Preise mit den Nachbarsländern auszuhandeln, merkt Schaller an.
Auch bei Orange kennt man spezielle Roaming-Optionen. Für Orange-Sprecherin Therese Wenger sind die Standardpreise aber nichtssagend: "Mit unseren Optionen können die Kunden günstiger im Ausland telefonieren als mit irgendeinem Standardpreis."
Erst Anfang März dieses Jahres lancierte Orange eine neue Option für Roaming-Gebühren. "In Kürze werden wir aber weitere Angebote lancieren. Mehr kann ich aber dazu noch nicht sagen", gibt sich Wenger bedeckt. Den Standardpreis will der Telco aber auch künftig nicht anpassen. (Linda von Burg)
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