

Freiburger Wahl-IT-Probleme: Es war die Mischung
21. Januar 2020, 12:12Laut dem Staatsrat verschluckte sich die Software an der ungewohnten Kombination von Ständerats- und Kommunalwahlen.
Die Informatikprobleme, die bei den Ständeratswahlen im Kanton Freiburg im letzten November die Bekanntgabe des Resultats bis 21.15 Uhr verzögerten, gehen auf eine zuvor nie dagewesene Kombination von vier Wahlgängen zurück. Das hat die Untersuchung der Computerprobleme vom Wahltag, dem 10. November, ergeben.
Wie der Freiburger Staatsrat in einer Antwort auf einen Parlamentsvorstoss schreibt, fanden anlässlich des zweiten Wahlgangs der Ständeratswahlen auch drei kommunale Wahlen ohne Einreichung von Listen statt.
Kommunalwahlen blockierten die Software
Bei Letzteren vergleicht das Computersystem systematisch die Kandidatennamen mit der Liste aller Stimmberechtigten der Wahlgemeinden. Dieser Vorgang blockierte die Software für die Verwaltung von Wahlen und Abstimmungen des Kantons Freiburg (SyGEV) zuweilen während bis zu 40 Minuten.
"Der 10. November 2019 brachte deshalb für SyGEV eine noch nie dagewesene Belastung", schreibt der Freiburger Staatsrat.
SyGEV sei zuvor 31 Mal eingesetzt worden und nie sei das Problem zu Tage getreten. Auch seien am 10. November bereits 120 der 136 Gemeinden im Kanton ausgezählt gewesen, bevor das Problem aufgetreten sei.
Keine Wahlkombinationen getestet
Die Tests, denen SyGEV unterzogen worden sei, hätten das Problem nicht aufzeigen können, weil stets eine Wahl nach der anderen getestet worden sei.
Im zweiten Wahlgang der Freiburger Ständeratswahlen schlug FDP-Kandidatin Johanna Gapany den amtierenden CVP-Ständerat Beat Vonlanthen knapp um 138 Stimmen. Die CVP des Kantons Freiburg forderte danach eine Nachzählung, was der Kanton aber ablehnte. Die Resultate seien überprüft worden und korrekt, erklärten die Verantwortlichen.
Nach der Informatikpanne forderte der freiburgische Grosse Rat einhellig Verbesserungen. Das Computerprogramm des Kantons Freiburg wird auch im Kanton Neuenburg eingesetzt.
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