Es ist ein kurzfristiger Grossauftrag für die Genfer-Zürcherische Firma OneDoc: Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) beschafft bei der Firma die gleichnamige Online-Termin-Erfassungslösung für die Covid-19-Impfung der Schweizer Bevölkerung.
Es handelt sich um einen umgehend umzusetzenden Grundauftrag von 800'000 Franken bis 31.03.2021 sowie Optionen von 150'000 Franken, wie Simap zu entnehmen ist. "Die ausserordentliche Dringlichkeit ist bedingt durch einen möglichst frühen Start der Impfkampagne im 2021", begründet das BAG den Freihänder.
OneDoc richtet sich an Arztpraxen oder medizinische Zentren und ermöglicht die Online-Terminplanung samt Anbindung der Praxis-Systeme und Synchronisation mit der Praxisagenda der Mediziner sowie automatische Terminerinnerungen.
"OneDoc verfügt bereits über viele notwendige Funktionalitäten wie Anmeldeverfahren und Resultatübermittlung, da es von Covid-19 Testzentren in verschiedenen Sprachregionen der Schweiz eingesetzt wird. Ausserdem hat es von allen evaluierten Lösungen als Einzige eine Zertifizierung gemäss der 'Verordnung über die Datenschutzzertifizierungen' (VDSZ)" erläutert das BAG.
In der Tat ist die Software bei diversen Spitälern wie beispielsweise den Universitätsspitälern Zürich und Genf in den Testzentren im Einsatz.
OneDoc werde "ausschliesslich in der Schweiz entwickelt und in mehreren Rechenzentren gehostet", schreibt die Firma dazu. Die Server stünden in der Schweiz und die Patientendaten seien Eigentum der Gesundheitseinrichtungen, "das OneDoc-Team hat darauf keinen Zugriff". Des Weiteren sagt die Firma zum Thema Security und Verschlüsselung der Daten: OneDoc nutze "die sichersten heute verfügbaren Mittel, indem es die medizinischen und administrativen Daten seiner Benutzer Ende-zu-Ende verschlüsselt".
Die Welschschweizer IT-Securityfirma SCRT habe die Sicherheit 2020 während 4 Tagen auditiert und festgestellt, "dass der Sicherheitsansatz bei der Entwicklung unserer Lösungen berücksichtigt wurde und dass die Plattform sowie die Daten als sicher angesehen werden", schreibt OneDoc.
Das 2017 gegründete Startup OneDoc zählt laut Eigenangaben 16 Mitarbeitende. Die Lösung habe 3000 Gesundheitsmitarbeitende und 200'000 Patienten registriert. "Die Lösung ist seit Jahren im Gesundheitswesen etabliert", schreibt das BAG dazu.