Genfer Kantonalbank im Clinch mit IBM

5. März 2010 um 16:38
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Meinungsverschiedenheit um Interpretation des Outsourcing-Vertrages. Swisscom in Lauerstellung?

Meinungsverschiedenheit um Interpretation des Outsourcing-Vertrages. Swisscom in Lauerstellung?
Die Genfer Kantonalbank (BCGE) musste Anfang Woche bekannt geben, dass sie für das laufende Jahr keine Gewinnsteigerung erwartet. Grund dafür sei vor allem der anhaltende Kostendruck im IT-Bereich. So heisst es in der Mitteilung der BCGE: "Im IT-Bereich gibt es zwischen der Bank und ihrem IT-Dienstleister eine Meinungsverschiedenheit um eine Vertragsinterpretation. Die Bank ist der Ansicht, dass ihre Position auf einer soliden vertraglichen Grundlage beruht und widerspricht den von ihr als unbegründet erachteten Ansprüchen, die infolgedessen keine Rückstellungen erfordern. Diese Situation impliziert grundsätzlich die Übertragung dieser Tätigkeit auf einen anderen Anbieter."
Die BCGE hatte per Oktober 2008 für knapp 70 Millionen Franken von der veralteten Plattform Osiris auf die moderne Bankenlösung Finnova migriert. Die BCGE streitet sich nun mit IBM über die Interpretation des Vertrages. BCGE-Sprecherin Misha Nagelmackers weist gegenüber inside-it.ch ausdrücklich darauf hin, dass sich die Meinungsverschiedenheit auf finanzielle Fragen beschränkt. Technisch sei man mit IBM – wie auch mit Finnova – nach wie vor zufrieden.
Der bestehende Outsourcing-Vertrag mit IBM dauert noch bis Ende 2011. Die Sprecherin betont, dass zurzeit noch mit IBM verhandelt wird, um eine Lösung zu finden. IBM wollte sich gegenüber inside-it.ch nicht äussern.
Derweil gehen aber die IBM-Konkurrenten in Lauerstellung. Insbesondere der Outsourcer Swisscom IT Services (SCIS), der in den vergangenen Jahren (trotz dem jüngsten Rückschlag bei den Säntis-Banken. Sowohl die BCGE als auch SCIS wollten sich nicht zu diesem Thema äussern. (Maurizio Minetti)

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