Der Zeitungsverlag 'Republik' hat zusammen mit Bug Bounty Hub Hacker eingeladen, um Sicherheitslücken im eigenen System aufzudecken. In einer Mitteilung an die Verlegerinnen und Verleger der Zeitung wurden Cyberspezialisten aufgefordert verschiedene Systembereiche anzugreifen, um Schwachstellen zu erkennen. Das Vorhaben findet in einem nach Schweizer Recht abgestützten Rahmen statt und soll die Sicherheit des Open-Source-Codes gewährleisten.
Den Angreifenden wird dabei die Möglichkeit geboten, die Systeme der 'Republik' zu penetrieren und gefundene Sicherheitslücken gegen eine monetäre Belohnung zu melden. Je nach Schweregrad des Sicherheitsrisikos werden gemäss der Mitteilung Kopfgelder in der Höhe von bis zu 3000 Franken ausbezahlt. Die Klassifizierung des Schweregrads der Lücken wird dabei gestützt auf das Common Vulnerability Scoring System (CVSS) vorgenommen.
Strafrechtlich nicht relevant
Alle Hackerinnen und Hacker können sich an der Aktion der 'Republik' beteiligen. Die Zeitschrift gibt ihr Einverständnis, dass die Angreifenden verschiedene Methoden anwenden können, um den Open-Source-Code zu attackieren. Darunter finden sich Social Engineering, Spamming, Phishing, DDoS- oder gar physische Attacken. Aufgrund dieser Zustimmung entfällt für die Cyberspezialisten das Strafbarkeitskriterium der unbefugten Nutzung und damit die strafrechtliche Verantwortlichkeit im Hinblick auf die Straftatbestände Art. 143 StGB (unbefugte Datenbeschaffung) und Art. 143 StGB (unbefugtes Eindringen in eine Datenverarbeitungsanlage).
Bereits im November haben sich ausgewählte Hacker von Bug Bounty Hub im Programmcode der 'Republik' umgesehen. Die Einschätzungen über die kritischen Bereiche und Möglichkeiten zur Optimierung wurden hierzu in einem separaten
Bericht (PDF) veröffentlicht. Vielleicht dienen diese Informationen schon jemandem als Inspiration.