So wird das IT-Jahr 2019 (Folge I)

27. Dezember 2018 um 05:00
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Die Projekt-Namen-Revolution und andere Prophezeiungen mit Eintreff-Garantie (R).

Die Projekt-Namen-Revolution und andere Prophezeiungen mit Eintreff-Garantie (R).
1. Prophezeiung: Das Projekt ist so herkulisch, dass ein ebensolcher Projektname her musste. Das Riesenprojekt zur Migration der Systeme des Bundes auf die neue SAP-Plattform S/4HANA ist noch nicht gestemmt, hat aber einen vielversprechenden, im Frontal Cortex zartschmelzenden Namen: "Superb23".
Beim Bund merkt man daraufhin, dass ein schöner Projektname viel wichtiger für das Gedeihen eines IT-Projekts ist, als das Malen schöner Einführungspläne nach Hermes. Am einfachsten haben es die Leute im VBS: Aus so prosaischen Projekten wie BLSV / ar wird ein Heroisches: "Tankgirl25" (Panzermanagement-Modul für S/4HANA, 300 Millionen Franken), "Defend24" (Nicht-Einführung von neuer Software für die Zeughäuser, 150 Millionen) und natürlich "Destroy28" (Dienst-Verschiebungs-Gesuchs-Management-App für Milizoffiziere, die auch auf Apple-Geräten und nachts läuft, 88 Millionen).
Doch auch die Privatwirtschaft kommt auf den Geschmack. Das Avaloq-Erneuerungsprojekt bei Raiffeisen bekommt den schönen Namen "Retard28" und UBS nennt das Schweizer Cloud-Migrationsprojekt "RAV23".
Als aber ein junger PM eines Schweizer Software-Herstellers das Projekt zur Erneuerung der Plattform "Fantastic25" taufen will, wird er von seinem etwas älteren Chef gestoppt. Auch mit "Miracle25" kommt er nicht durch.
2. Prophezeiung: Die Stadt Zürich führt ihre Anstrengungen, zum führenden Informatik-Standort der Schweiz und Europas zu werden fort. Um den Weltkonzernen zu zeigen, wie willkommen sie in Zürich sind, bekommt Google einen eigenen Platz: Der Gustav-Gull-Platz, dessen Name sich bei den Taxifahrern eh noch nicht durchgesetzt hat, wird in Google-Platz umbenannt.
Stadtpräsidentin Corine Mauch gelingt es zudem, Facebook davon zu überzeugen, einen riesigen Entwicklungsstandort in Zürich West aufzubauen. Bis 2025 will Facebook in Zürich 12'000 Entwicklerinnen und Entwickler beschäftigen. Mauchs Argument: Nirgends in Europa sei die Position des Datenschützers so schwach wie in der Schweiz.
Neu gelingt es der Stadt Zürich auch, Hardware-Firmen aus den USA, China und Russland für den Entwicklungsstandort Zürich zu gewinnen. Mauch überzeugt mit dem Hinweis auf den Track Record von VBS und dem Bundesbetrieb Ruag in Sachen Cyberdefence.
Google seinerseits revanchiert sich für die Gastfreundlichkeit von Zürich und sponsort dem Fussballclub GC zur Eröffnung des neuen Stadions am Facebook-Platz 1 elf Roboterspieler. GC wird Meister. (hc)

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