

Zuckerberg: Libra ist nicht einfach Facebook
24. Oktober 2019, 09:36
In einer sechsstündigen Anhörung vor dem US-Kongress stellten Abgeordnete gestern dem Facebook-Chef Mark Zuckerberg verschiedenste Fragen im Zusammenhang mit Libra.
In einer sechsstündigen Anhörung vor dem US-Kongress stellten Abgeordnete gestern dem Facebook-Chef Mark Zuckerberg verschiedenste Fragen im Zusammenhang mit Libra. Ein wichtiges Thema war die Regulierung der geplanten Kryptowährung. Dazu kamen unter anderem Fragen zum Datenschutz, wie Facebook gedenkt, Geld damit zu verdienen und zum genauen Verhältnis zwischen Facebook und der Libra Association.
Dass der Name Facebook als Urheber des Projekts nicht unbedingt ein Pluspunkt in den Augen der US-Politiker ist, ist offensichtlich auch Zuckerberg bewusst. "Wir haben in den vergangenen Jahren viele Probleme gehabt. Und ich bin sicher, Leute wünschen sich, dass irgendjemand anderes mit der Idee gekommen wäre, nur nicht Facebook", erklärte Zuckerberg.
Gleichzeitig betonte er einige Male, dass die in der Schweiz angesiedelte Libra Association, welche für die neue Währen federführend sein soll, nicht einfach eine Facebook-Tochter sondern unabhängig sei. Darum könne er auch nicht für die Association sprechen.
In Sachen Regulierung wiederholte er das Versprechen, dass Libra erst lanciert werden solle, wenn US-Behörden mit den Regelungen zufrieden sind und ihre Zustimmung geben. Und falls die Libra Association die Währung ohne diese Zustimmung lancieren würde, dann wäre Facebook wohl gezwungen, auszutreten.
Zuckerberg versuchte aber auch, bei den US-Abgeordneten die Sorge vor einer Übermacht Chinas in dem Bereich zu schüren, falls Facebook weiter Steine in den Weg gelegt werden. "Während wir debattieren, steht der Rest der Welt nicht still." So wolle China in den kommenden Jahren ähnliche Projekte auf den Weg bringen. "Libra wird grösstenteils durch Dollar gedeckt sein und ich bin überzeugt, dass es die führende Rolle Amerikas in der Finanzbranche stärken wird, genauso wie unsere demokratischen Werte und die Kontrolle rund um die Welt." Wenn sich die USA nicht an Innovationen beteiligen, sei hingegen die Führungsrolle des Landes im Finanzgeschäft in Gefahr.
Zuckerbergs Antworten haben offensichtlich viele der Angeordneten nicht überzeugt, wie man US-Medienberichten entnehmen kann. "Offen gestanden glaube ich nicht, dass wir hier irgendetwas neues erfahren haben", meinte beispielsweise der Republikaner Patrick McHenry stellvertretend für viele.
Auch die Unabhängigkeit der Libra Association wurde nach dem Hearing bezweifelt. Und ein Indiz dafür, dass die Libra Association weiterhin mit Facebook steht oder fällt, musste Zuckerberg am Hearing gleich selbst liefern: Er bestätigte auf eine entsprechende Frage hin, dass noch keines der 21 Partnerunternehmen den minimalen Mitgliederbeitrag von 10 Millionen Euro einbezahlt hat. (hjm, mit Material von Keystone-sda)
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