Bei der zur Basellandschaftlichen Kantonalbank (BLKB) gehörenden Digitalbank Radicant kommt es per sofort zu einem Wechsel an der Unternehmensspitze. Der bisherige CEO Anders Bally sei mit sofortiger Wirkung freigestellt worden, teilte die Bank am Mittwochabend, 22. Februar, mit.
Als Grund wird ein "unterschiedliches Führungs- und Kommunikationsverständnis" angegeben. "Der Verwaltungsrat dankt Anders Bally für sein grosses Engagement beim Aufbau der Bank", sagt Marco Primavesi, Verwaltungsratspräsident der Radicant Bank AG, in der Mitteilung. Nun gibt es ad interim zwei Co-CEOs: Die Leitung der Bank übernehmen vorübergehend der Produktchef Rouven Leuener und der Finanzchef Roland Kläy, wie es weiter heisst.
Bally war Mitgründer von Radicant und seit April 2021 CEO. "Wir sind finanziell gut ausgestattet und die Zeit ist reif für Radicant", hatte Bally damals
im Gespräch mit inside-it.ch erklärt. "Es gibt den politischen Druck für nachhaltiges Geschäften und es gibt die Menschen, die etwas Positives bewirken und Geld verdienen wollen."
Im Mai 2022 hatte Radicant
eine Finma-Lizenz erhalten. Der Markteintritt hatte sich aber verzögert und soll jetzt Ende März erfolgen. Der baldige Markteintritt der Radicant Bank stelle einen wichtigen Meilenstein in der Entwicklung der Tochtergesellschaft der BLKB dar, wird VRP Marco Primavesi in der Mitteilung zitiert. "Mit der Ernennung der neuen Co-Leitung ad interim von Rouven Leuener und Roland Kläy unterstreicht der Verwaltungsrat die Bedeutung dieser entscheidenden Phase."
Der freigestellte Radicant-CEO Anders Bally war jüngst in die Schlagzeilen geraten, weil er in einer internen E-Mail an seine Mitarbeitenden Politiker in Basel als nicht empfänglich für Digitalisierung dargestellt haben soll. Grund für die E-Mail war gemäss dem Finanzportal 'Inside-Paradeplatz' ein kritischer Artikel in der Basler Lokalzeitung 'BZ'.
(Mit Material von Keystone-sda)