Mit der Akquisition von Leanix will SAP sein Portfolio im Bereich Enterprise Architecture Management (EAM) erweitern. Der Walldorfer ERP-Anbieter teilt mit, eine Vereinbarung zum Kauf der Bonner SaaS-Firma geschlossen zu haben. Leanix sei seit rund 10 Jahren ein strategischer Partner von SAP, wie es in einer Mitteilung heisst. Kunden würden die Produkte im Rahmen ihrer Transformation mit "Rise with SAP" nutzen.
Leanix wurde 2012 gegründet und beschäftigt eigenen Angaben zufolge rund 500 Mitarbeitende an mehreren Standorten in Europa sowie einer Niederlassung in Boston, USA.
Das Unternehmen ist nicht börsenkotiert. Gemäss einem Bericht der
'Handelszeitung' (Paywall) hält die Risikosparte der Deutschen Telekom gut 20% an Leanix. Aus Unternehmenskreisen sei zu hören, dass die Firma im Zuge des Deals mit rund 1,2 Milliarden Euro bewertet werde. Weder SAP noch die Deutsche Telekom haben sich dazu auf Anfrage der Wirtschaftszeitung geäussert.
Durch die Übernahme könnte SAP seinen Kunden Zugang zu Lösungen bieten, die ihnen bei ihrer Transformation helfen sollen. Etwa könnten Geschäftsprozesse mit Hilfe von KI optimiert werden, schreibt SAP. Leanix ergänze die vorhandenen Fähigkeiten von SAP Signavio und biete Anwendern einen vollständigen Überblick über ihre IT-Landschaften. So sollen sie veraltete Anwendungen automatisch identifizieren, Prozessabhängigkeiten erkennen und ihre IT-Roadmap planen können.
Das Leanix-Portfolio soll Kunden auch nach der Übernahme noch unabhängig von SAP zur Verfügung stehen, wie es weiter heisst. Der ERP-Riese erwartet, dass die Transaktion im 4. Quartal 2023 abgeschlossen wird, abhängig von den üblichen rechtlichen Bedingungen und behördlichen Genehmigungen.