Dank "Easyride" können öffentliche Verkehrsmittel benutzt werden, ohne dass dafür im Voraus ein Ticket gekauft werden muss. Stattdessen wird die Reise über das Mobiltelefon erfasst und nachträglich in Rechnung gestellt. 2019 haben die Schweizerischen Bundesbahnen das automatische Ticketing in der SBB Mobile App eingeführt. Seither handelt es sich gemäss den SBB um den Kanal mit dem grössten Absatzwachstum.
Zum heutigen Zeitpunkt werden pro Tag rund 80'000 Fahrten und monatlich etwa 380'000 Kunden über diesen Kanal abgewickelt. In 2022 hat sich die Anzahl der Fahrten gegenüber dem Vorjahr verdoppelt. Dabei wird von der Bahn bis 2030 mindestens noch einmal eine Verdoppelung erwartet. Wie einer Ausschreibung auf der Beschaffungsplattform Simap zu entnehmen ist, soll das System deshalb weiter gefördert und entwickelt werden.
Auftrag läuft aus
Aktuell besteht das System hinter "Easyride" aus verschiedenen Modulen. Die Mehrheit dieser Module wurde durch die SBB oder Firmen aus der Branche entwickelt und betrieben. Die Module Reiserfassung und Missbrauchserkennung wurden jedoch vom Berner Startup Fairtiq bereitgestellt, das damals den
Zuschlag für das Projekt erhalten hatte.
Weil der Vertrag mit Fairtiq im Sommer 2025 ausläuft, wurde der Auftrag nun neu ausgeschrieben. Dabei soll das bestehende System auch um neue Leistungen erweitert werden. Dafür wird ein strategischer Serviceprovider für die Bereitstellung von Standardsoftware für die Module Reiseerfassung und Missbrauchserkennung gesucht.
Langjährige Zusammenarbeit geplant
Konkret gefragt wird nach einer Standardsoftware für automatisches Ticketing, die bereits erfolgreich im Einsatz ist und in Zukunft durch den Anbieter weiterentwickelt wird. Dafür wird in einer ersten Phase ein Serviceprovider gesucht, der über eine eigene solche Software verfügt und über nachweisbare Kompetenzen und Erfahrung im automatischen Ticketing verfügt.
Der neue Anbieter soll sein System als integrale Lösung mit zwei Modulen oder als zwei eigenständige Standardsoftwarelösungen liefern können. Die Lösung soll als Software as a Service (SaaS) angeboten werden, inklusive Betrieb, Wartung und Support. Dazu wünschen sich die SBB eine langfristige Zusammenarbeit mit dem Zuschlagsempfänger. Der Vertrag wird über fünf Jahre abgeschlossen, mit der Option, diesen zehn Mal um je ein Jahr zu verlängern.
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