Im Jahr 2022 gab es 10'882 Lehrverhältnisse in der ICT-Branche. Das sind laut den Zahlen des Bundesamtes für Statistik 4% mehr als im Vorjahr. Darunter fallen die Berufsfelder der Betriebs- und Gebäudeinformatik und der Mediamatik.
"Der Anstieg ist erfreulich", meint ICT-Berufsbildung Schweiz dazu. "Es reicht jedoch nicht aus, um den zunehmenden Bedarf an ICT-Fachkräften nachhaltig zu decken." Um die Lücke zu meiden, müssten
bis in das Jahr 2030 fast 40'000 zusätzliche ICT-Fachkräfte ausgebildet werden.
"Der kontinuierliche Lehrstellenanstieg zeigt, dass Unternehmen und Verwaltungen die Berufsbildung als zentrales Instrument zur ICT-Fachkräfteschaffung nutzen", sagt Serge Frech, Geschäftsführer von ICT-Berufsbildung Schweiz, über den Anstieg. Insgesamt stammen in der Schweiz rund 80% aller ICT-Fachkräfte aus der Berufsbildung. Mit 2500 ICT-Lehrabgängerinnen und -Lehrabgängern pro Jahr ist die berufliche Grundbildung die grösste Zulieferin für Hochschulen. Man könne sich aber nicht auf dieser Zahl ausruhen. "Wir setzen uns gemeinsam mit den regionalen und kantonalen Organisationen der Arbeitswelt weiter für die Schaffung zusätzlicher ICT-Lehrstellen ein", sagt Frech.
Die Berufsbildung hat noch Potenzial. Allerdings verläuft
die Schaffung neuer Ausbildungsplätze nur langsam, was Sorge bereitet. Ebenfalls Abhilfe verschaffen könnten Personen, die "quer" in den ICT-Beruf einsteigen. Dies gestaltet sich allerdings nicht ganz einfach. Mitarbeitende ohne spezifische Aus- und Weiterbildung hätten einen schweren Stand, sagte uns die Gewerkschaft Syndicom vor einem guten Jahr. Aber die Bildungslandschaft in der Schweiz ist relativ durchgängig und ermöglicht zielgerichtete Weiterbildungen. "Sei dies über Bootcamps, Nachdiplomstudiengänge oder auch produktspezifische Weiterbildungen und Zertifizierungen von grossen IT-Firmen", so der Fachverband SwissICT.