Schweizer Gemeinden sehen sich als Digitalisierungs-Nachzügler

22. August 2022 um 12:47
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Gemeinde Bremgarten im Kanton Aargau. Foto: Claudio Thürlemann / Unsplash

Zwar steht eine grosse Mehrheit dem digitalen Wandel positiv gegenüber, doch bei der Umsetzung scheints zu hapern. Aus altbekannten Gründen.

Nach der Premiere 2021 hat der Verein "Myni Gmeind" zum zweiten Mal eine Befragung zum Thema Digitalisierung durchgeführt. Verantwortliche Personen von 760 Schweizer Gemeinden folgten dem Aufruf und gaben Auskunft zum ihrem aktuellen Digitalisierungsstand. Dabei zeigt sich, dass die grosse Mehrheit den technologischen Wandel positiv wahrnimmt, zugleich aber auch skeptisch auf die eigenen Umsetzungen blickt.
Nahezu alle Befragten sehen in der Digitalisierung eine Chance, aber fast 60% sehen sich als Nachzügler, wenn es um die Umsetzung von technischen Innovationen geht. Lediglich ein kleiner Teil würde sich selbst als Vorreiter bezeichnen. So erstaunt es nicht, dass der eigene Entwicklungsstand jeweils nur bei 2 von 13 Erfolgskriterien als genügend bewertet wird. Besonders hervorgehoben wird auch, dass diejenigen Gemeinden, welche über eine zuständige Person oder eine Digitalstrategie verfügen, sich deutlich häufiger als Vorreiter bezeichnen würden, als solche ohne.
Den grössten Bedarf sehen die verantwortlichen Personen prioritär bei der Modernisierung von Verwaltungsprozessen, der Kommunikation mit Bevölkerung und Wirtschaft sowie bei den digitalen Dienstleistungen an Online-Schaltern. Aus Sicht der Gemeinden mangelt es aber für eine zielgerichtete Umsetzung häufig "an Personal, finanziellen Mitteln und den Kompetenzen, um die Digitalisierung meistern zu können", so die Autoren.
Die vollständigen Resultate der Studie (PDF) sind online einsehbar. An der Umfrage beteiligten sich insgesamt 760 Gemeindeverantwortliche, was rund einem Drittel aller Schweizer Gemeinden entspricht.

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