Der Kanton Schwyz evaluiert mit einer Ausschreibung einen Anbieter für eine Office-, Kommunikations- und Kollaborationslösung basierend auf Microsoft 365. Für seine rund 2000 Angestellten verfolge der Kanton seit 2024 einen mehrheitlich mobilen Ansatz, heisst es zur Ausgangslage. Auch sollen die bestehenden IT-Arbeitsplatzgeräte der Verwaltung bis Ende 2025 durch neue Geräte ersetzt werden.
Mit der jetzt gestarteten Beschaffung möchte das Schwyzer Amt für Informatik (AFI) laut Ausschreibungsunterlagen zahlreiche Anwendungen bündeln beziehungsweise in M365 überführen. So nutze die Verwaltung derzeit eine Avaya-Telefonieanlage, die durch Teams ersetzt werden soll.
Viele "isolierte Tools" in der Verwaltung
Die Verwaltung Schwyz sei über verschiedene Standorte verteilt, was zu Schwierigkeiten führe und effiziente Zusammenarbeit erschwere, heisst es weiter. "Die aktuelle Situation ist geprägt von isolierten Tools für E-Mail, Datenablagestrukturen, Dateifreigabe und Kommunikation, was zu Informationssilos, Verzögerungen und redundanter Arbeit führt", schreibt das AFI. Um diese Herausforderungen zu bewältigen, werde M365 eingeführt. Auch für die Organisation von Projektmanagement und Projektdokumentationen soll zukünftig die Microsoft-Lösung verwendet werden.
Parallel dazu werde aber weiterhin die Verwaltungslösung CMI Axioma für Geschäftsprozesse und Dokumentenmanagement verwendet. Deshalb müssten relevante Daten und Informationen aus M365 "regelmässig und zuverlässig" in CMI Axioma archiviert werden, "um Compliance-Anforderungen zu erfüllen und ein zentrales Archiv für alle Unternehmensdaten zu gewährleisten".
IT-Architektur wird grundlegend umgebaut
Mit der Integration von M365 ist auch die Implementierung einer Microsoft Exchange Online-Hybrid-Lösung vorgesehen. "Ziel ist es, die Vorteile der Cloud-basierten Dienste zu nutzen, während die bestehenden Investitionen in die On-Premises-Infrastruktur geschützt und deren Nutzung weitergeführt wird", schreibt das AFI. Finales Ziel sei eine komplette Exchange-Online-Lösung.
Zu den Architekturvorgaben heisst es: "Die Office-, Kommunikations- und Kollaborationslösung auf Basis von Microsoft 365 unterliegt strategisch einem Cloud-First-Ansatz. Es kann aber unter begründeten Bedingungen auch ein hybrider Architekturansatz verfolgt werden und Teile der Lösung lokal auf internen Systemen laufen." Aktuell erfolge ein grundlegender Umbau der IT-Architektur durch das Amt für Informatik, hin zu einer serviceorientierten Architektur. Der Tenant des Kantons Schwyz sei noch nicht offiziell konfiguriert worden. Die Arbeiten würden durch den internen Cloud-Architekten ab Herbst 2024 begonnen.
Der gesuchte Anbieter soll Konzeption, Realisierung und Einführung der geforderten Use Cases in der gesamten Verwaltung sicherstellen, dazu 3rd-Level-Support und die kontinuierliche Weiterentwicklung der Lösung. Vertragsstart ist für Februar 2025 vorgesehen, mit einer Laufzeit von vier Jahren und optionaler Verlängerung.