So viel kosten grosse KI-Modelle

22. April 2024 um 10:20
image
Illustration: Erstellt durch inside-it.ch mit Midjourney

Das Training von KI-Modellen ist teuer. Bei ChatGPT-4 und Gemini sind die Kosten laut "AI Index" explodiert.

Weder die Tech-Konzerne noch prominente KI-Unternehmen wie OpenAI geben ihre genauen Forschungs- und Entwicklungskosten bekannt. Doch grosse KI-Modelle gehen ins Geld, wie der "AI Index 2024" der Stanford University berechnet hat. Als Grundlage dienten die Trainingsdauer der Modelle sowie die Art, Menge und Auslastung der Trainingshardware.
Blickt man zurück, waren die anfänglichen Kosten bescheiden. So kam die 2017 von Google vorgestellte Deep Learning Architektur "Transformer" laut Index auf bloss 900 Dollar für die Schulung. Das Modell "Roberta Large" von Meta aus dem Jahr 2019 kostete 160'000 Dollar – trainiert wurde es mit 160 Gigabyte an Textmaterial aus verschiedenen Quellen.
image
Kosten veschiedener KI-Modelle seit 2017 in US-Dollar. Grafik: Stanford University
Seither ist das Training von grossen KI-Modellen eine immer teurere Angelegenheit geworden. Metas Llama 2 brachte es auf 3,9 Millionen Dollar. GPT-3 von OpenAI kostete 4,3 Millionen Dollar, der Nachfolger GPT-4 dann schon 78,3 Millionen. Den Spitzenwert erreichte im Jahr 2023 gemäss Index Googles Gemini Ultra mit rund 191 Millionen Dollar.
Dieser Anstieg der Trainingskosten habe "Universitäten, traditionell Zentren der KI-Forschung, praktisch davon ausgeschlossen, ihre eigenen hochmodernen Grundlagenmodelle zu entwickeln", konstatiert der Report. So führen auch Unternehmen die Rangliste nach Anzahl der 2023 veröffentlichten Basismodelle (Foundation Models) an. Google liegt mit 18 Modellen an der Spitze, gefolgt von Meta (11), Microsoft (9) und OpenAI (8). Die akademische Einrichtung, die im Jahr 2023 die meisten Foundation-Modelle herausbrachte, war die UC Berkeley mit 3.
"AI Index 2024"
Der jährliche KI-Index der Stanford University beleuchtet detailliert verschiedene Themen: Forschung und Entwicklung, technische Leistung von KI-Modellen, Wirtschaft, Bildung, Regulierung und öffentliche Meinung zu Künstlicher Intelligenz. Der Report kann auf der HAI-Website kostenlos gelesen und heruntergeladen werden.


Loading

Mehr zum Thema

imageAbo

"Denkende" KI kann doch nicht so gut nachdenken

Intelligent im eigentlichen Sinne ist Künstliche Intelligenz nicht, zeigt ein Paper von Apple. "Tracking AI" hat trotzdem untersucht, welchen IQ verschiedene Modelle haben.

publiziert am 13.6.2025
image

Disney und Universal klagen gegen Midjourney

Mit dem Bildgenerator lassen sich Illustrationen von bekannten Charakteren aus Filmen und Serien erzeugen. Den Rechteinhabern passt das aber gar nicht.

publiziert am 12.6.2025
imageAbo

Wie Cyberkriminelle an Zugangsdaten kommen

Europol analysiert in einem aktuellen Report Techniken von Cyberkriminellen. Diese werden immer ausgefeilter.

publiziert am 12.6.2025
imageAbo

OpenAI bezieht künftig auch Compute von Google

Um den steigenden Bedarf an Rechenleistung zu decken, will OpenAI auch auf die Cloud-Infrastruktur von Google zugreifen. Damit will sich das KI-Startup diversifizieren.

publiziert am 11.6.2025