Microsoft nennt die russische Hackergruppe Midnight Blizzard als treibende Kraft hinter neuen Phishing-Angriffen. Europäische und amerikanische Organisationen stehen in deren Visier.
Microsoft warnt vor Phishing-Angriffen, die offenbar von russischen Cyberkriminellen ausgeführt werden. Die Angreifer verwenden gemäss einem Microsoft-Post zuvor kompromittierte Microsoft-365-Tenants, um neue Domains zu erstellen und sich als Organisationen auszugeben, die technischen Support anbieten.
Als Beispiele nennt Microsoft "Msfprotection" oder "Azuresecuritycenter". Die Bande nutzt die Domains dann, um Teams-Chat-Nachrichten an Zielpersonen zu senden. In den Chats versuchen sie gemäss Microsoft das Gegenüber zu überlisten und an Daten für die Multifaktoren-Authentifizierung zu gelangen.
Screenshot einer Teams-Nachrichtenanfrage eines von Midnight Blizzard kontrollierten Accounts. Quelle: Microsoft Threat Intelligence
Hinter der Phishing-Serie soll eine Gruppe stecken, die Microsoft Threat Intelligence als Midnight Blizzard bezeichnet. Microsoft nannte die Bande früher Nobelium, andere Security-Forscher bezeichneten sie als APT29 oder Cozy Bear. Midnight Blizzard wird mit dem russischen Auslandsgeheimdienst in Verbindung gebracht.
Seit Mai sollen rund 40 Organisationen Opfer der Attacken geworden sein. Midnight Blizzard habe es auf Regierungen, NGOs und Unternehmen aus den Bereichen IT, Technologie und Medien abgesehen.
Midnight Blizzard gehe konsequent und hartnäckig vor, schreibt Microsoft. Die Gruppe nutzt verschiedene Methoden, um sich Zugang zu Konten und Unternehmen zu verschaffen. Dazu gehören gestohlene Zugangsdaten, Angriffe auf die Lieferkette, die Ausnutzung lokaler Umgebungen, um später in die Cloud zu gelangen, oder Malware, bekannt als Foggyweb und Magicweb. Die Gruppe soll auch hinter dem Supply-Chain-Angriff auf Solarwinds gesteckt haben.