Der Einwohnerrat der Stadt Brugg hat beschlossen, die IT-Infrastruktur grundlegend zu erneuern. Ziel ist es, die ICT-Services der Stadtverwaltung, der Schule Brugg und der Sozialen Dienstleistungen der Region Brugg (SDLRB) in ein umfassendes ICT-Outsourcing zu überführen. Dies schreibt die Stadt Brugg in der entsprechenden Ausschreibung auf Simap.
Ein Fokus solle auf der Effizienz und Modernisierung der ICT-Dienstleistungen liegen, heisst es dort weiter. Nicht ausgelagert wird der First-Level-Support, der weiterhin durch die ICT-Abteilung der Stadt gewährleistet werden soll.
Verwaltung und Schule
Laut der Ausschreibung geht es grob um folgende Dimensionen: 180 Userinnen und User in der Stadtverwaltung und den SDLRB, für die an insgesamt 18 Standorten 140 Thin Clients und 40 Fat Clients im Einsatz stehen. Server werden in zwei RZs betrieben, eines davon befindet sich an einem externen Standort.
Die meisten Hardware-Komponenten seien 2019 ausgerollt worden, heisst es weiter. Rechne man mit einer üblichen Lebensdauer von fünf Jahren, stehen 2025 Ersatzbeschaffungen an. Bei den bestehenden Servern und Software seien die Laufzeiten durchmischt. Software-seitig ist unter anderem Exchange Server On-Premises im Einsatz, die Telefonie läuft über eine Mitel-Anlage.
Die Schule Brugg zähle rund 1600 Schülerinnen und Schüler sowie 300 Lehr-, Fach- und Assistenzpersonen. Generell sei in den Schulen MS 365 im Einsatz, Netzwerk und Wlan seien konzeptionell gut aufgebaut, heisst es weiter.
Outsourcing ist nicht unumstritten
Das geplante Outsourcing und der damit nötige Kredit in der Höhe von 70'000 Franken hatten im Vorfeld für Diskussionen gesorgt. GLP, die Mitte und die Grünen waren dafür, SVP und SP wollten ihn ablehnen. Sie fänden eine ICT-Kooperation mit den grossen Aargauer Städten Aarau und Baden eine mögliche Alternative. Dies wäre billiger und einfacher,
sagte SVP-Fraktionspräsident Stefan Baumann im Januar. Der Beschluss wurde dennoch gefällt und der Stadtrat "erachtet es als richtig, die IT-Infrastruktur auf Mitte 2025 mit einem Full-Outsourcing an einen externen Dienstleister zu übergeben", heisst es in einem Bericht des Stadtrates. Eine Marktbefragung habe ergeben, dass über fünf Jahre 9 bis 15% der Kosten eingespart werden könnten. Längerfristig seien sogar Einsparungen über 20% möglich.
Die IT-Abteilung bestehe lediglich aus drei Mitarbeitenden, dies sei ein Risiko, hiess es weiter. Denn ein Ausfall oder Weggang einer Person würde einen unverhältnismässig hohen Wissensverlust mit sich bringen.
Korrigenda: Der benötigte Kredit hat eine Höhe von 70'000 Franken, nicht wie fälschlicherweise zunächst geschrieben 700'000. Wir entschuldigen uns für den Fehler.