

"Störungen wie letzte Woche wollen wir nie mehr sehen"
21. Juni 2022 um 10:57Jede Panne löst Turbulenzen und Unsicherheiten aus, sagte Bundesrätin Sommaruga an einem Telco-Anlass. Ihr Departement will nächstens Bestimmungen zur Netzstabilität vorschlagen.
Bundesrätin Simonetta Sommaruga will angesichts der zahlreichen Pannen in der kritischen Infrastruktur Gegensteuer geben: Ihr Departement Uvek werde dem Bundesrat nächstens Bestimmungen zur Netzstabilität vorschlagen, sagte sie zum Auftakt des Swiss Telecommunication Summit des Branchenverbandes Asut.
"Was den Schutz der Netze, insbesondere für die Mobiltelefonie, bei einem flächendeckenden Stromausfall angeht, werden bald konkrete Vorschläge folgen", sagte die Vorsteherin des Uvek in Bern. "Wir haben allen Grund dazu, dafür zu sorgen, dass wir diese Themen in den Fokus rücken und für den Notfall vorbereitet sind."
"Eine Störung, wie sie letzte Woche zur Schliessung des Luftraums geführt und für Schlagzeilen in der ganzen Welt gesorgt hat, wollen wir nie mehr erleben. Ebenso wenig wie die Pannen bei der Swisscom", sagte Sommaruga weiter.
"Denken wir nur an die Erreichbarkeit der Notfalldienste: Jede Störung und jede Panne im Netz löst grosse Turbulenzen und Unsicherheit aus, denn die Folgen spüren wir sofort, und sie können gravierend sein". Die Erwartungen an die Stabilität der Telekommunikationsinfrastruktur seien zu Recht entsprechend hoch.
Luft nach oben bei Glasfasernetzen
Die Schweiz verfüge über eine qualitativ hochstehende Telekommunikationsinfrastruktur. "Bei der Verbreitung der Glasfaseranschlüsse bis in die Haushalte können wir hingegen noch aufholen. Da haben wir noch Luft nach oben", so Sommaruga.
Ihr Departement arbeite an einer Hochbreitbandstrategie zur Förderung der Netzinfrastrukturen. Damit der Wandel zu einer Hochbreitband-Gesellschaft gelinge, benötige man dichte und leistungsfähige Netze mit adaptiven 5G-Antennen kombiniert mit einem gezielten Glasfaserausbau. "Der rasche Ausbau des 5G-Netzes ist wichtig. 5G bringt uns mehr Leistung – aber auch Vorteile beim Schutz vor Strahlung", sagte Sommaruga.
"Das ist für mich ein zentraler Punkt: Das Unbehagen der Bevölkerung gegenüber der Strahlung des Mobilfunks ist ernst zu nehmen", sagte die Uvek-Vorsteherin. Der erste Bericht zum Monitoring der nichtionisierenden Strahlung in der Schweiz weise darauf hin, dass dem Gesundheitsschutz Rechnung getragen werde. "Wir werden das auch in Zukunft überprüfen. Die regelmässigen Messungen sollen in Zukunft einen Vergleich der Daten erlauben."
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