Sunrise-Abspaltung verläuft nach Plan

30. Oktober 2024 um 09:56
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Sunrise-CEO André Krause. Foto: zVg

Die Liberty-Global-Aktionäre haben der Abspaltung zugestimmt. Für das letzte Quartal vermeldete der Telco einen leicht sinkenden Umsatz.

Sunrise hat im dritten Quartal 2024 leicht weniger Umsatz gemacht, aber operativ einen Hauch mehr verdient. Von Juli bis September fiel der Umsatz um 1,3% auf 749 Millionen Franken, wie Sunrise in einem Communiqué bekannt gab. Dabei sank der Umsatz mit Privatkunden um 4,4%. Grund dafür sei unter anderem der nachlassende Effekt beim Wechsel von UPC-Kunden auf günstigere Sunrise-Angebote.
Dagegen stieg der Umsatz im Geschäftskunden- und Grosshandels-Bereich um 6,8%. Das Wachstum sei vor allem durch steigende Internet- und Mobile-Abo-Einnahmen sowie durch eine starke Leistung im Geschäft mit virtuellen Netzbetreibern angekurbelt worden, schrieb Sunrise.
Insgesamt hat Sunrise in den ersten neun Monaten einen Umsatz von 2,23 Milliarden Franken erzielt. Das ist ein leichter Rückgang von 0,3%. Dabei sank der Umsatz mit Privatkunden um 2,9% auf 1,62 Milliarden Franken. Der Umsatz mit Geschäftskunden stieg dagegen um 7% auf 609 Millionen Franken.

Abspaltung auf der Zielgeraden

Die Aktionäre des Mutterkonzerns Liberty Global haben die Abspaltung des Schweizer Telekomkonzerns bewilligt. Der Entscheid fiel an einer ausserordentlichen Generalversammlung des britisch-amerikanischen Kabelnetzunternehmens. Damit gehe man auf die Zielgerade zu, sagte Sunrise-CEO André Krause. Ab dem 15. November beginne für Sunrise erneut die Reise als Schweizer Unternehmen, das an der Schweizer Börse kotiert sei.
Krause befürchtet keinen schnellen Exodus von US-Investoren, wie er im Gespräch mit der Nachrichtenagentur 'AWP' sagte. "Es würde mich überraschen, wenn es eine schnelle, massive Veränderung in kurzer Zeit geben würde. Das erwarte ich nicht. Nach den Gesprächen, die wir mit den grösseren Aktionären hatten, kommt klar zum Ausdruck, dass sie durchaus ein Interesse an der Schweizer Sunrise haben."

Senkung der Nettoschulden

"Wir erwarten, dass sich deutlich mehr Schweizer und europäische Aktionäre mit der Sunrise-Aktie auseinandersetzen werden", sagte Krause. Die Veränderung im Aktionariat dürfte sukzessive über die nächsten ein bis zwei Jahre stattfinden.
Am 31. Oktober wird zudem eine Reduktion der Schulden in der Höhe von 1,2 Milliarden Franken durch eine Kapitaleinlage von Liberty Global vorgenommen. Mit dem von Sunrise generierten bereinigten Free Cashflow sollen die Nettoschulden bis Ende Jahr um 1,5 Milliarden Franken gesenkt werden. Der Netto-Verschuldungsgrad soll so bis zum Jahresende auf das 4,5-Fache des Ebidta reduziert werden. Sunrise will mittelfristig einen Verschuldungsgrad von 3,5 bis 4,5% des Ebitda erreichen. Überschüsse beim bereinigten Free Cashflow sollen für den Schuldenabbau verwendet werden. Update 13 Uhr: Artikel wurde mit weiteren Aussagen zum Börsengang ergänzt.

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