Auf zwei Arztpraxen im Kanton Neuenburg ist ein Cyberangriff verübt worden. Persönliche Patientendaten wurden nach den Attacken, die im März 2022 stattfanden, im Darknet veröffentlicht. Mehrere Betroffene erstatteten Anzeige bei der Neuenburger Polizei.
Die Ermittlungen seien noch im Gange. Die Polizei gebe aus diesem Grund keine weiteren Informationen über den Standort dieser beiden Praxen, sagte Polizeisprecher Georges-André Lozouet der Nachrichtenagentur 'Keystone-SDA'. Er bestätigte damit eine Meldung der Westschweizer Zeitung 'Le Temps'. Laut dem Bericht befinden sich die Praxen im Neuenburger Jura.
Die Hacker hatten den Arztpraxen gedroht, die gehackten Daten am 29. März zu veröffentlichen, falls das Lösegeld nicht gezahlt werde. Die Hacker haben jetzt ihre Drohung wahr gemacht und 43'651 medizinische Dateien ins Darknet geladen. Darunter sollen heikle Informationen wie medizinische Untersuchungen, Krankheitsgeschichten und durchgeführte Behandlungen sein. Auch komplette Krankenakten, die bis ins Jahr 1998 zurückreichen. Tausende von Neuenburgern seien vom Leak betroffen.
Auf Anfrage von 'Le Temps' wollten sich weder die betroffenen Arztpraxen noch die Cybersicherheitsfirma, die sie unterstützt, äussern. Bekannt zum Angriff hat sich im Darknet die Ransomware-Bande Lockbit 2.0. Diese scheint verstärkt Schweizer Gesundheitseinrichtungen ins Visier zu nehmen: Neben den Arztpraxen hat sie im selben Zeitraum auch das Alterszentrum
Dreilinden in Rotkreuz attackiert. Auch in diesem Fall drohen die Hacker mit der Veröffentlichung von Daten.