Alphabet, SAP, Microsoft und weitere IT-Konzerne planen, bei Neueinstellungen auf die Bremse zu treten. Beim deutschen ERP-Hersteller etwa hat CEO Christian Klein kürzlich einen Einstellungsstopp verfügt. Gegenüber dem
'Handelsblatt' begründet SAP die Massnahme, man wolle "die wirtschaftlichen Herausforderungen mit den eigenen Umsatz- und Renditeprognosen in Einklang" bringen. Für das 2. Quartal musste der Konzern
einen Gewinneinbruch vermelden. Der Einstellungsstopp bei SAP gelte auch für die Schweiz, bestätigt uns das Unternehmen. Entscheidungen wie diese würden auf globaler Ebene gefällt und somit alle Landesgesellschaften gleichermassen betreffen.
Ob dies auch bei Google der Fall ist, will die Schweizer Gesellschaft nicht kommentieren. Gemäss 'The Information' gibt es einen zweiwöchigen Einstellungsstopp. Das Unternehmen wolle die Zeit nutzen, um den Personalbedarf zu überprüfen und neu zu priorisieren, zitiert das US-Magazin aus einer E-Mail von Prabhakar Raghavan, Senior Vice President
(Paywall). Für den Rest des Jahres wolle Google das Einstellungstempo reduzieren, zeigt eine interne, mittlerweile von mehreren US-Medien publizierte E-Mail an Angestellte. CEO Sundar Pichai begründet den Schritt mit den bisher im Jahr erzielten Einstellungsfortschritten. Die unsicheren weltwirtschaftlichen Aussichten blieben ebenfalls Thema. Für den Rest von 2022 sowie für 2023 will sich Google bei Neueinstellungen demnach auf "technische und andere wichtige Funktionen konzentrieren", so die Nachricht von Pichai.
Bereits im Mai hatte der Meta-Konzern einen Einstellungsstopp in mehreren Bereichen verfügt. Betroffen sind
laut 'The Verge' unter anderem die Teams von Facebook Gaming, Messenger Kids und des Commerce-Bereichs. Dem Unternehmen würden aufgrund von Änderungen von Apple beim Tracking von Anzeigen Werbeeinnahmen entgehen, so ein Grund für dem Schritt, heisst es im Bericht. Konzernchef Mark Zuckerberg habe den Mitarbeitenden aber zugesagt, dass es keine Entlassungen geben werde.
Meta bestätigte den Einstellungsstopp gegenüber dem Tech-Magazin. Man wolle die Energie ins Kernbusiness und den Reality-Labs-Bereich stecken, so der Konzern. Gesucht würden etwa neue Mitarbeitende für KI und Machine Learning.
Die Konzerne sind mit diesen Entscheidungen nicht allein. Auch Microsoft, Salesforce und Nvidia haben gemäss verschiedenen Medienberichten Einsparungen angekündigt. Auch Apple wolle die Kosten strikter kontrollieren, hiess es
zuletzt bei 'Bloomberg'.