Telegram will mehr Daten an Behörden übergeben

24. September 2024 um 08:44
image
Illustration: Alex Shuper / Unsplash+

Zukünftig sollen IP-Adressen und Telefonnummern mit Ermittlungsbehörden geteilt werden. Es ist ein weiteres Zugeständnis nach der Verhaftung von Pawel Durow.

Der Messengerdienst Telegram wird nach der zeitweisen Festnahme des Gründers Pawel Durow mehr Informationen mit Ermittlern teilen. Telegram wird Behörden auf offizielle Anfrage künftig die Telefonnummer und die IP-Adresse von Verdächtigen mitteilen.
Dies heisst es in einer neuen Version der Datenschutzrichtlinie des Dienstes. Bisher war das nur für Terrorverdächtige vorgesehen. Jetzt ist aber von dem Verdacht "krimineller Handlungen" die Rede. Zugleich werde Telegram eine rechtliche Bewertung der Anfrage vornehmen, bevor die Informationen weitergegeben werden. Die IP-Adresse kann unter Umständen Hinweise auf den Aufenthaltsort eines Nutzers geben.
Durow schrieb in einem Beitrag bei Telegram, mit der Änderung solle ein Missbrauch der Suchfunktion des Online-Dienstes verhindert werden, die einige "für den Verkauf illegaler Artikel" genutzt hätten. Der Telegram-Gründer war in Frankreich mehrere Tage in Gewahrsam, er ist zwar gegen Auflagen auf freiem Fuss, darf Frankreich aber nicht verlassen.
Die Ermittler in Paris werfen Durow vor, unzureichend mit den Behörden zu kooperieren. Der Verdacht steht im Raum, er habe sich dadurch des Drogenhandels, der Geldwäsche, des Betrugs und mehrerer Vergehen im Zusammenhang mit Kindesmissbrauch mitschuldig gemacht. Telegram wurde auch oft vorgeworfen, nicht konsequent genug gegen kriminelle Aktivitäten vorzugehen. Der Dienst wies diese Vorwürfe stets zurück.

Loading

Mehr zum Thema

image

Europas Antwort auf Starlink

Im All hinkt Europa den USA und auch Elon Musk hinterher. Das milliardenteure Satellitensystem Iris2 der EU soll das ändern.

publiziert am 6.2.2025
image

Google enttäuscht mit Geschäftszahlen und KI-Grundsätzen

Der US-Konzern muss seine lukrative Suche gegen KI-Konkurrenz verteidigen und investiert deshalb Milliarden in Infrastruktur. Gleichzeitig gibt Google ein altes Versprechen auf.

publiziert am 5.2.2025
image

Bechtle meldet "versöhnlichen" Jahresabschluss

Im letzten Quartal hätten sich die Geschäfte belebt, sagt der IT-Dienstleistungs- und -Handelskonzern.

publiziert am 5.2.2025
image

Wie die aktuellen humanoiden Roboter aussehen

Sie heissen Phoenix, Atlas oder H1 und kommen aus den USA, Kanada und China. Eine Visualisierung der derzeitigen Roboter-Generationen.

publiziert am 5.2.2025